Bezugnehmend auf Deinen Brief

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 05.10.2010, 08:43

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 09.10.2010, 18:25

Liebe Xanthi,

eine Stimme mehr, aber für beide Seiten :)

Ich lese den Text eher als Prosa, bis auf die letzte Str., die deutlich lyrisch ist und auch ohne die "Anklage", wie ich das Davor lese, bestehen kann. Im Grunde steckt da alles drin, was vorher geschrieben ist. Ich würde nur wenig vom Anfang einbeziehen, eben, dass es sich um einen Abschiedsbrief handelt. Das LI ist verlassen/ allein gelassen und muss sein Leben neu formulieren. (sofern es darum geht, da bin ich mir nicht sicher,

Im 1. Teil würde ich ziemlich viel streichen, wäre es mein Text. Einige der Wort sind häufig gelesene in der Literatur, die du mM garnicht brauchst, die eher die Kraft wegnehmen, wie Blauäugig, Gestrandet, Scherbenhaufen.

Auch verwirrt (mich), dass die Botschaft unklar bleibt. Ich reduziere im 1. Absatz auf eine zerbrochene Beziehung, kann sein, dass deine Intention eine andere ist, denn ich lese in deinen Zeilen auch den Anriss eines Glaubenskrieges (?) zwischen zweien, das ist ziemlich viel für einen Text. Ich kann die Kernaussage nicht klar erkennen.

Liebe Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen

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allerleirauh
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Beitragvon allerleirauh » 10.10.2010, 10:05

hallo xanthippe,

meine wortmeldung bitte weder der einen noch der anderen seite zuschlagen! *gg*

ich finde deinen text sprachlich interessant, er lädt mich ein zum hinterfragen und nachhaken, aber teilweise verschließt er sich.

wie einige meiner vorkommentatoren könnte ich mir den monolog am ehesten gesprochen vorstellen. vielleicht hast du ja lust, eine aufnahme zu wagen. ich glaube, dann würde der interpretationsspielraum weiter.

ich lese deinen text als den versuch, eine beziehung (bzw. deren scheitern?) sehr rational und unbeteiligt zu beschreiben. ("bezugnehmend"..."missverhältnis"..."wort führen"..."bekenntnis") diese erklärungen erfolgen, zumindest indirekt, beiderseitig und beide seiten bedienen/bedienten sich dieser beamtendeutsch-phrasen, als wäre dies ein weg, das geschehen mit worthandschuhen anzufassen, ohne es und sich selbst zu verletzen.

in diese konstruiert wirkende wortwelt, die beim leser befremden hervorruft (das schafft ja auch schon allein der titel), brechen andere, sehr lebendige wortbilder ein. papierscherben zum beispiel, die tanzenden buchstaben.
diesen gegensatz finde ich reizvoll.

anmerken möchte ich abschließend, dass in strophe zwei/ zeilen vier und sechs eventuell ein konjunktiv gehört? ich bin selbst nicht sicher, schau einfach nochmal drauf.

lga

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 11.10.2010, 17:24

so es steht jetzt fünf zu fünf. ;-)
nein, im ernst: ich danke euch für eure reaktionen.


Hallo, Xanthippe,

ich fände es ganz okay, wenn du auch mal auf unsere inhaltlichen Anmerkungen eingehen würdest, z.B. ob es sich eher um Glaubensdifferenzen, oder um eine reine Beziehungskiste handeln soll. Wir sind doch immerhin hier, um uns über die Texte auszutauschen.

VieleGrüße
fenestra

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 11.10.2010, 18:08

fenestra hat geschrieben:
so es steht jetzt fünf zu fünf. ;-)
nein, im ernst: ich danke euch für eure reaktionen.


Hallo, Xanthippe,

ich fände es ganz okay, wenn du auch mal auf unsere inhaltlichen Anmerkungen eingehen würdest, z.B. ob es sich eher um Glaubensdifferenzen, oder um eine reine Beziehungskiste handeln soll. Wir sind doch immerhin hier, um uns über die Texte auszutauschen.

VieleGrüße
fenestra


Da schließe ich mich an, Xanthi, mich würde das auch so sehr interessieren.

LG
ELsa
Schreiben ist atmen

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 12.10.2010, 10:31

ja da prallen eben die einstellungen aufeinander. ich denke nicht, dass ein autor sein werk erklären kann. und ich zumindest will mein gedicht nicht erklären. zu euren anmerkungen kann ich nur sagen, dass ich sie alle sehr interessant finde, das mich manches zum nachdenken gebracht hat, manches am eigenen gedicht hat zweifeln lassen, aber erklären und analysieren werde ich hier nichts. jede leseart ist für den jeweiligen leser richtig. und ich weiß schon, ich bin hier verkehrt, weil ich das so nämlich nicht mag. dieses festlegen der leseart. warum kann es nicht für den einen um glaubensdifferenzen gehen und für den anderen um eine "reine beziehungskiste"? und warum sollte ausgerechnet ich das letzte wort haben, worum es geht?

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 12.10.2010, 10:51

Das finde ich nicht ok, Xanthi, wenn du in einem Schreibforum das Bemühen um deinen Text so abschmetterst. Ich lese ja kein Buch, sondern bin im Austausch mit den AutorInnen, da wird doch die Frage gestattet sein, und zumindest ein kleiner Hinweis erfolgen können für jene aufmerksamen Leser, die sich die BEIDEN Inhalte schwer zusammenreimen können?

Gruß
ELsa
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Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 12.10.2010, 11:10

vielleicht fehlt es hier beiden seiten an toleranz. ich wertschätze das sehr, eure auseinandersetzung mit meinem gedicht. jede herangehensweise ist dabei sehr unterschiedliche. quoth stellt die männlich/weiblich schiene heraus, max findet es zu wenig verdichtet und einige andere sehen es eher als monolog oder prosastück, fenestra sieht einen möglichen glaubenskonflikt, stefan das worauf es mir ankommt, nämlich, dass die worte am ende tanzen statt zu verstehen.
ich gehe auf jede einzelne äußerung ein, indem ich sie mit wertschätzung lese und aufnehme und langfristig (davon bin ich überzeugt) wirkt sich das sowohl auf das schreiben als auch auf das gedicht selbst aus. wogegen ich mich verwehre ist die zumutung meinen text zu schliessen, indem ich ihm eine auktoriale interpretation verpasse, die ich selbst gar nicht mehr habe. ich könnte natürlich erzählen, wie dieser text entstanden ist und warum, ich könnte darüber sprechen, wie mich die einzelnen reaktionen berühren, wo ich mich falsch oder richtig verstanden fühle, aber all das sind genauso flüchtige momentaufnahmen wie die einzelnen kommentare auch. und ich sehe nicht ein, warum die kommentare nicht vollständig sind und ausreichend, auch (oder gerade wenn) sie einen unverständlichen rest beinhalten.
ich hoffe das kann ein wenig meine einstellung zur textarbeit erläutern, dahingehend, dass ich mitnichten jemanden vor dem kopf stossen will, aber ebenso wenig möchte ich forderungen nachkommen, denen ich aufgrund meines verständnises nicht nachkommen kann.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 12.10.2010, 11:15

Liebe Xanthi,

ehrlich gestanden ist mir wurscht, was die anderen zu deinem Text gesagt haben oder wissen wollen.
Ich wollte gern was wissen, was ich von dir nicht beantworte kriege.

In Zukunft halte ich mich einfach fern und gut isses ;-)

Liebe Grüße
Elsa
Schreiben ist atmen

Iris

Beitragvon Iris » 12.10.2010, 15:57

hallöchen,

wenn doch braune und blaue augen grün ergäben, grün in deinem blick wäre unser glück

Grüne Augen,
gutes Geschick
bringen der Liebe Glück!

im letzten abschnitt wird es langsam zu lyrik, entscheidung zwischen gedicht oder lyrik oder prosa insgesamt müsste schon mal stattfinden!

iris

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 12.10.2010, 22:52

Liebe Xanthippe,

wenn ich dir schreibe: "Ich verstehe den Text nicht, ich weiß nicht, ob du dies oder das meinst." Und du antwortest mir: "Sehr interessant, danke für die Reaktion", dann fühle ich mich veräppelt. Dann ist das eine Einbahnstraße und kein Austausch mehr.

ich könnte natürlich erzählen, wie dieser text entstanden ist und warum, ich könnte darüber sprechen, wie mich die einzelnen reaktionen berühren, wo ich mich falsch oder richtig verstanden fühle, aber all das sind genauso flüchtige momentaufnahmen wie die einzelnen kommentare auch


Ja, dann könnten wir uns unsere Kommentare natürlich genauso sparen. Wir hatten allerdings nie den Anspruch, dass unsere Kommentare immergültige Weisheiten sind. Und auch deine Reaktionen darauf hätten den Text sicher nicht "geschlossen", sondern vielleicht erst richtig in Fluss gebracht. Schade, dass du die Textarbeit, die wir hier im Forum betreiben, so siehst.

Viele Grüße
fenestra

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 13.10.2010, 09:11

Hallo Xanthi,

ich könnte natürlich erzählen, wie dieser text entstanden ist und warum, ich könnte darüber sprechen, wie mich die einzelnen reaktionen berühren, wo ich mich falsch oder richtig verstanden fühle, aber all das sind genauso flüchtige momentaufnahmen wie die einzelnen kommentare auch
Ich denke nicht, dass es darum geht zu erfahren aus welchen persönlichen Motiven heraus der Text entstanden ist, das ist mir zumindest sogar sehr lieb, wenn ich das nicht serviert bekomme. Natürlich sind das Momentaufnahmen, aber deshalb sind sie doch nicht weniger interessant oder wert über sie nachzudenken, ihnen gemeinsam nachzugehen? Ich sehe das auch nicht als abschließend an, sondern als Möglichkeit.
indem ich ihm eine auktoriale interpretation verpasse, die ich selbst gar nicht mehr habe.
Das verstehe ich nicht. Du weißt nicht, was dein Text dir sagt? Mit welcher Intention du ihn geschrieben hast?

Es entsteht gerade in letzter Zeit bei mir schon der Eindruck, dass du weder an deinen Texten arbeiten, noch sie diskutieren, weder über Form, noch Inhalt, noch Sprache, noch auf Fragen und Anregungen eingehen möchtest. Irgendwie bleibt da nicht mehr viel an Gesprächsmöglichkeit? Warum stellst du sie dann nicht im Publicus ein?
Ich fand es hier in diesem Faden schon auch seltsam, wie du scheinbar mit einem Zwinkern über die Kommentare hinweggewischt hast. Es wäre schon schön, wenn man auch in deinen Antworten etwas von der Auseinandersetzung mit den einzelnen Kommentaren lesen könnte, oder zumindest erkennbar wäre, dass diese Auseinandersetzung überhaupt stattfindet. Sonst entsteht denke ich schnell das Gefühl, dass man ins Leere geschrieben hat.
Ich verstehe auch nicht so ganz, warum man daraus dann gleich so einen Grundsatz erschaffen muss. Kann man das nicht von Text zu Text und Kommentar zu Kommentar neu entscheiden, ob und wie detailliert man darauf eingehen möchte und kann?

Zum Text selbst kann ich diesmal wenig sagen, er geht für mich nicht auf, reizt mich aber auch nicht zu einer tieferen Auseinandersetzung, dazu scheint er mir auch zu "persönlich" und auf ein Hintergrundwissen aufbauend, das ich nicht habe. Dass er versteckt wird, verstärkt dieses Gefühl noch. Ich frage mich, warum und vor wem wird er versteckt? Vor dem Du?

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 13.10.2010, 09:32

ich finde das wirklich schwierig hier, ich merke, dass ich hier einigen offenbar vor den kopf stosse, was ich wirklich nie beabsichtigt habe. ich habe wirklich versucht respektvoll mit euch und euren antworten umzugehen.
vielleicht nehme ich mir zu wenig zeit auf die antworten einzugehen. aber ich finde es ein wenig ungerecht, das zu pauschalisieren, was jetzt hier geschehen ist, und geschieht, denn bei anderen texten bin ich sehr wohl bemüht gewesen auf jede einzelne äußerung einzugehen und auch hier tue ich das, wie ich geschrieben habe, nur eben nicht schriftlich, nicht für alle nachvollziehbar, weil ich dazu zeit brauche.

Flora hat geschrieben:
indem ich ihm eine auktoriale interpretation verpasse, die ich selbst gar nicht mehr habe.
Das verstehe ich nicht. Du weißt nicht, was dein Text dir sagt? Mit welcher Intention du ihn geschrieben hast?


Ja. Das ist tatsächlich so. Ich habe ohne Intention geschrieben. ich schreibe eigentlich immer ohne Intention. Ich bin dann selbst überrascht, was heraus kommt, und ob überhaupt etwas herauskommt. das scheint eine sehr andere arbeitsweise zu sein, als die, die die mehrheit hier hat, und wenn sich das nicht verträgt, müssen wir eben die konsequenzen daraus ziehen.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 13.10.2010, 10:10

Hallo Xanthi,

eine schöne und interessante Konsequenz wäre für mich, wenn wir im Gespräch bleiben könnten. .-)
Ich denke hier war es auch hauptsächlich dieser Kommentar, der irgendwie seltsam ankam, und manchmal sind es halt so Kleinigkeiten. :rolleyes:
so es steht jetzt fünf zu fünf.
nein, im ernst: ich danke euch für eure reaktionen.
Wenn du stattdessen wie jetzt geschrieben hättest, dass du für eine Antwort Zeit brauchst, weil du dir erst selbst darüber klar werden musst, hätte das sicher jeder nachvollziehen können.
Ich bin dann selbst überrascht, was heraus kommt
Vielleicht sprechen wir da einfach von unterschiedlichen (Zeit)Punkten. Ich finde das auch oft überraschend, wohin sich ein Text entwickelt, welche Eigendynamik entsteht. Aber fängt da dann nicht erst die Arbeit an? Die Frage ist für mich, ob du einem Gedicht, wenn es dann hier steht, überhaupt noch nachgehen möchtest, daran und damit arbeiten, darüber diskutieren, oder ob es für dich bereits ein abgeschlossener Prozess ist, egal, was für Rückmeldungen kommen, oder wie du es dann selbst liest, und dann doch auch zumindest nachträglich interpretierst, versuchst zu verstehen?

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Beitragvon Xanthippe » 13.10.2010, 10:31

liebe flora,

vielen dank für diese antwort. die mich nicht nur erleichtert, weil mir die konsequenz, die du vorschlägst sehr gefällt, sondern auch weil ich meine jetzt etwas mehr zu verstehen.
ich bin immer noch ein bisschen überfordert mit der virtuellen welt und ihren speziellen anforderungen.
ja, du hast recht. jeder hat eine reaktion, ein eingehen auf den kommentar verdient und wenn es nur der satz ist, dass ich darauf nicht eingehen kann und will und warum.
ich finde das sehr schön, dass du dir die mühe gemacht hast, das zu klären.
und obwohl es eigentlich überflüssig ist, möchte ich das an dieser stelle noch loswerden; dass ich es von realen foren kenne, dass der autor erst einmal schweigt und die reaktionen sammelt, ohne sie zu bewerten, ohne sie geradezurücken und sich oder das werk zu rechtfertigen. das ist mir anfangs schwergefallen und gefiel mir dann zunehmend besser. oft sage ich dann aber auch nicht mehr, als danke für ihre kommentare und lasse sie arbeiten in mir und später lasse ich das dem gedicht, dem text zu gute kommen. aber das sollte ich hier dann wenigstens benennen, da hast du recht.
und noch etwas: das skurillste für mich an der diskussion um den text ist, dass dieser text vielleicht mein unpersönlichster text überhaupt ist.
vielen dank noch einmal für deine verständnisvolle antwort.
xanthi


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