Hallo, ihr Lieben,
da ist ja richtig was in Gang gekommen und Vieles von dem, was ihr geschrieben habt, möchte ich nochmal unterstreichen. Ich habe hier übrigens das Gefühl, dass die Frauen besser verstehen, was ich vermitteln wollte. Vielleicht auch Zufall. Jedenfalls:
Bei dem Wort "gespann" sehe ich vor dem inneren Auge eine Art Neptunkutsche, eine Riesenmuschel, von Seepferdchen gezogen, mit der der Reisende zum Zoll gerauscht kommt
Ganz genau! Danke, liebe Zefi! Es ist wirklich nicht nötig, die Tiere und Pflanzen des Text zu kennen, es reichen die Namen und etwas Fantasie.
Seepferdchen für den persönlichen Gebrauch hat wirklich was Poetisches, zumal in Kombination mit dem Wort Gespann! Oder die Fechterschnecke ... das klingt so, als könne man die - im persönlichen Gebrauch - notfalls zur Verteidigung einsetzen.
Ja, das fand ich nämlich auch, danke liebe Amanita! Und es ist, wie du sagst, ich wollte nicht CITES oder irgend etwas kritisieren. Ich wollte einfach diese verträumte Exotik der Mitbringsel heraufbeschwören. Und zeigen, dass das Amtsdeutsch hierfür keine Sprache hat. Da kennt man nur "zum persönlichen Gebrauch", aber man schreibt natürlich nicht in ein Gesetz "zum Träumen" oder "um den Zauber ferner Inseln zu Hause heraufzubeschwören". Dennoch lässt man die Reisenden solche Dinge einführen, man verbietet es nicht, sondern akzeptiert, dass auch solche immateriellen Werte wichtig sind. Das ist doch irgendwie auch schön, oder?
Wenn das Kürzel CITES im Titel für einige der Leser aber doch eine zu große Barriere darstellt, lieber ferdi, hätte ich nichts gegen eine Fußnote einzuwenden.
Lieber Pjotr, du schreibst:
Die Fußnote kann man ja auch poetisch oder sonstwie originell formulieren, muss also nicht notwendig die erlesene Gedichtatmosphäre zerstören.
Das ist ein guter Hinweis! Poetische, aber dennoch erläuternde Fußnoten, daran werde ich arbeiten. Falls ich es mal irgendwann zu einem Gedichtbändchen meiner mit Fachbegriffen aufgeladenen Texte bringe, werde ich vielleicht statt dessen einen Anhang anfügen, in dem der Leser nach Lust und Laune stöbern kann und dann eben, wie du sagst, lieber Quoth, sich freuen kann an der einen oder anderen neuen Erkenntnis. Dass z.B. Kakteen zu Regenstäben verarbeitet werden. Du schreibst:
Ich glaube, dass die Fachsprachen ein unglaublich ergiebiges Reservoir an unverbrauchter Lyriksprache anbieten
Das finde ich auch und darauf sind ja auch schon andere gekommen: Ann Cotten mit ihren Fremdwörterbuchsonetten, Ulf Stolterfoth mit seinen "fachsprachen"-Bänden.
Bei CITES ist tatsächlich für jedes geschützte Tier angegeben, was und wieviel davon man einführen darf. Anders geht es einfach nicht, sonst müsste man die Einfuhr halt ganz verbieten.
Herzlichen Dank für eure interessanten Rückmeldungen!
fenestra