Frühling

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 12.03.2012, 18:05

Frühling


Endlich holt mich
der Märzgesang aus meinem Zimmer.

Dort habe ich lange am Tisch gesessen
in die Nebeltage geblickt, ins Dunkle gedacht.

Jetzt dämmert es. Morgen.

Die Lieder der Amseln bringen mir
Zeiten zurück, die ich liebte.
Farben lodern und lachen
durchs Faserwerg.

Mag sein, dass der warme Atem
des Frühlings mich heilt.




erste Version:


Frühling


Endlich holt mich
der Märzgesang aus meinem Zimmer.

Dort habe ich lange am Tisch gesessen
in die Nebeltage geblickt, ins Dunkle gedacht.

Jetzt dämmert es. Morgen.

Die Lieder der Amseln bringen mir
Zeiten zurück, die ich liebte.
Farben lodern und lachen durchs Werg.

Vielleicht, dass der warme Atem
des Frühlings mich heilt.
Es sieht so aus.
Zuletzt geändert von Amanita am 14.09.2012, 09:31, insgesamt 2-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 14.03.2012, 15:18

Liebe Amanita,

ich finde den Text sehr schön. Nur am Schluss ist mir "vielleicht, dass" ein wenig zu umständlich. Auf den letzten Satz würde ich persönlich ganz verzichten.

Oder aber, wenn er stehen bleiben soll, das "vielleicht" durch ein "möglich" ersetzen...

Seltsam, ich finde das "lodern und lachen" ganz schön. Viele Frühlingsfarben haben doch etwas Kraftvolles. Forsythien etwas, oder auch violette Krokusse. Oder auch Primeln, Tulpen und Narzissen...

Liebe Grüße

leonie

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 14.03.2012, 15:34

Huhu, leonie, jetzt bin ich fast irritiert ... so war es gemeint mit den Farben!

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.03.2012, 15:42

Hallo Amanita,

mit dem "lodern" habe ich keinerlei Probleme. Dennoch gefällt mir deine 2. Variante auch sehr gut. Sie ist zarter.
Ich stimme leonie jedoch zu und würde den letzten Satz
"Es sieht so aus."
streichen und diese hoffende Frage vorher dadurch offen lassen. Hätte auch einen schöneren Ausklang.

Liebe Grüße
Gabi

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 14.03.2012, 15:46

Hm, der letzte Satz muss so nicht bleiben. Aber irgendeinen (anderen) hätte ich da schon gern. Nach "heilt" aufzuhören klänge mir zu depressiv, ein Schrittchen weiter soll es schon gehen!

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 16.03.2012, 15:55

Erst einmal allen vielen Dank!

Frühlingsgrüße!!

moonlight

Beitragvon moonlight » 01.04.2012, 16:11

Werg kannte ich auch nicht, aber dein Frühling ist schön.

LG
Moonlight

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.09.2012, 08:49

Kann sein, dass der warme Atem
des Frühlings mich heilt.



???

Gerda

Beitragvon Gerda » 11.09.2012, 09:53

Schwierig, Amanita, nach der sehr starken Strophe vorher ...
Zunächst dachte ich, dein Vorschlag träfe es.
Vielleicht würde sich eine aktive Formulierung ähnlich wie: Ich genese am warmen Atem des Frühlings
besser machen, aber ich bin unsicher. allerdings würde damit die Veränderung beim Lyrich m. E. unterstrichen.

Liebe Grüße
Gerda

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.09.2012, 10:01

Hallo Gerda,

ich möchte ehrlich gesagt so nahe an der ersten Fassung bleiben wie möglich (sehe aber ein, dass eine kleine Änderung vermutlich nützlich ist).

Gerda

Beitragvon Gerda » 11.09.2012, 10:14

Verstehe ich sehr gut, aber dann kannst du wahrscheinlich auch keine fremden Tipps gebrauchen ;-)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.09.2012, 10:16

Doch, doch, Gerda - aber es geht eben nur um geringe Änderungen, keine "zentralen" neuen Worte, z. B. heilen würde ich schon gern drin lassen ...

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 11.09.2012, 10:34

Mir gefallen die beiden Zeilen sehr gut, so wie sie jetzt da stehen. gerade das "Vielleicht" mag ich mit seiner Unsicherheit und leisen Hoffnung.
Nur die letzte Zeile hätte ich auch gestrichen.

Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.09.2012, 10:40

Gut, liebe Zefira, dann mache ich das SO :)
- war ja auch schon ein Vorschlag von leonie

Danke!

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 11.09.2012, 10:48

Hallo Amanita,

die letzte Zeile solltest du auf jeden Fall streichen; Wenn du nicht auf "heilt" schließen willst (Warum nicht? Ist doch sehr "positiv") kannst du den Satz ja auch einfach umstellen:

Vielleicht, dass mich heilt
der warme Atem des Frühlings

Mit noch mehr Spannung (eher untypisch für dich):

Vielleicht, dass der warme Atem mich heilt
des Frühlings


"Frühling" als Titel finde ich übrigens nicht so dolle ...

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)


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