Rückkehr

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
RäuberKneißl

Beitragvon RäuberKneißl » 06.04.2012, 12:33

rückkehr


hier oben kein zweifel
wir sehen die welt nur von unten
schneebedeckte tundra
gräben ins nichts

hie und da liegt gekröse
von toten hähnen die krallen
ragen in schuppigen ringen
starr in die luft

schon mittags der himmel verblichen
gleißend das weißlicht der sonne
doch es ist luna die lügt


... zurückgezogen und ersetzt durch das Wort "retoure", auf Wunsch dann wieder eingestellt
Zuletzt geändert von RäuberKneißl am 08.05.2012, 22:02, insgesamt 3-mal geändert.

RäuberKneißl

Beitragvon RäuberKneißl » 17.05.2012, 15:16

Hallo Flora,

die Blicke aus der Richtung Naturbeschreibung / Rückkehr aus der Ferne in Alltag/Heimat, eine Art esoterische Clairvoyance standen mir vor Augen, z.B. Tod wie von dir oben erwähnt nicht. Funktionieren heißt für mich schon, dass es irgendwie durchlässig ist und den Leser an sich heranlässt; wenn der (gutwillig und sorgfältig lesende) scheitert und im Unverständnis schwimmt, weil ihm Informationen fehlen, dann würde ich sagen, es funktioniert nicht. Unterschiedliche Interpretationsansätze sind von mir her eher gewollt als dass ich wegen ihnen das Gedicht als gescheitert ansehen würde.

Zu den Hähnen: ich hatte mit dem Titel "Rückflug" geliebäugelt, der würde die Bildlichkeit sicher leichter erschließbar machen , ich empfand als Nachteil, dass es dann so 'alltäglich' wird und die Dimension der Umkehr, des rückkehrenden neuen Blicks auf das Alte geschwächt wird.

Das 'doch' sollte auf das farblos-unwirkliche des Sonnen"scheins" dort oben Bezug nehmen, das ja auch Lüge/Täuschung/Produkt schlechter Laune sein könnte.

Schöne Grüße
Franz


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