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Rückschau

Verfasst: 05.08.2014, 09:46
von SanchoPanza
Wie gerne wollt ich weise sein
Mit Witz und Ironie
gerecht sein, niemals leise sein
mich beugen wollt ich nie

Wollt brüllen wo gebrüllt sein sollt
Gleichwohl dem wilden Leu
Wollt loben den, dem Lob gezollt
Und immer meiner treu

Justitia selbst wollt ich beschämen
Die richt’gen Wege gehn
Mich nie mit Kompromiss bequemen
die wahren Werte sehn

Wollt niemals mit dem Finger zeigen
Von Hochmut gänzlich frei
Wollt niemals je zu Unrecht schweigen
Wasimmer es auch sei

Im Alter seh ich nun zurück
Mit Dir an meiner Seit
Du gabst mir viel von meinem Glück
Und alle Deine Zeit

Ich hab gebrüllt wo Stille war
Und schwieg zur falschen Zeit
Schloss meine Augen hier und da
Zur Ungerechtigkeit

Lag oft in Selbstvorwürfen wach
Und eins weis ich gewiss
Ich stelle falschen Werten nach
Und leb den Kompromiss

Doch eines weis ich sicher doch
Und sag es ohne Scheu
Ich liebte und ich liebe noch
War immer deiner treu

Verfasst: 11.08.2014, 10:22
von Klimperer
Die chinesische Vase erinnert an den gordischen Knoten.

Verfasst: 11.08.2014, 11:16
von Zefira
Ich hätte an Stelle der Mönche den "Weisen" gefragt, wie um Himmelswillen eine Vase ein Problem sein kann.

Verfasst: 11.08.2014, 11:50
von birke
ja, und was, wenn das problem keine vase, sondern ein mensch gewesen wäre?
hätte man ihn dann töten müssen?

Verfasst: 11.08.2014, 11:59
von Zefira
Genau. Vielleicht war der Weise selbst das Problem?

Verfasst: 11.08.2014, 13:10
von SanchoPanza
Hallo Ihr Lieben,
ich gebe Euch mal ein Beispiel wie ich das sehe. Ich war mal selbständig mit einem Sicherheitsdienst mit fast 100 Mitarbeitern. Ich habe schlicht und einfach die Wende verschlafen. Dann kamen Angebote aus den neuen Bundesländern zu Verrechnungssätzen die ich mit meiner Lohnstruktur einfach nicht halten konnte. Ich verlor in einem Jahr durch Ausschreibungen fast 70 % meines Umsatzes. Hier hätte ich die Reste der Firma verkaufen müssen und mich neuen Ufern zuwenden (die Vase zerschlagen). Es war aber so schön selbständig zu sein. Also versuchte ich durch Kampfpreise und erhöhtem Umsatz das Leck zu kitten, steckte alle Rücklagen rein, inklusive Altersversorgung, und wurstelte so lange weiter bis die Firma insolvent war.
Da wäre ich gerne weise gewesen.
Gruss
Kurt

Verfasst: 11.08.2014, 13:31
von Zefira
Dazu gibt es das weise Indianerwort: "Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab."
Generell denke ich, dass man mit Gedanken wie "hätte ich doch schon früher ..." vorsichtig sein sollte. Hättest Du etwa Deine Firma schon früher geschlossen, würdest Du heute vielleicht denken: "Mit etwas mehr Mühe und Geduld hätte ich sie womöglich retten können". Wer zu Selbstzweifeln neigt, findet immer Gründe. (Rate mal, woher ich das weiß.)

Grüße!

Verfasst: 11.08.2014, 14:24
von SanchoPanza
Hi Zefira,
Du hast sicher recht. Hätte.... dann hätte ich nie meine Frau kennengelernt. Alles hat irgendwie seinen Sinn.
Gruss

Verfasst: 22.08.2014, 09:47
von Iris
ich versteh es so:
(inhaltlicher bezug)
jemand bekommt bestätigt, erwi(e)dert, dass er /sie sich mit lobgedanken bedenken will und dies ist so gut, dann folgt selbstkritik auch, dies ist auch wichtig, um nicht gemobbt zu werden zu sehr, es könnte ein blick in den spiegel sein, es koennte ein blick in die augen des gegenübers sein, welche/r spiegelt und auch da ist in wirklichkeit, nicht nur scheinbar, nicht nur virtuell, das bleibt offen und ich sage dir: mag dich weiter loben wollen mit gedanken und dich kritisieren analysieren, kurz resumee ziehen

grueesse iris