Seite 2 von 2

Die Schneemannswitwe (Sonett)

Verfasst: 23.02.2017, 10:32
von tulpenrot
Er floss dahin in diesen warmen Tagen
ganz ohne Ton und ohne einfühlsames Wort.
Am Abend hörte man sein Weib laut klagen:

„Warum ist mir solch Weh gescheh‘n an diesem Ort?
Wen soll ich jetzt nach Mond und Sternen fragen,
wem Eistee reichen, Ohren streicheln? Er ist fort.

Ich liebte seine fahlen Schmelzschneehände,
die meinen kühlen, weißen Leib umfassten.
Aus seinen sanften Kohlenaugen las ich Bände,
entdeckte dunkle Sehnsucht, raue Liebesmacht.

An seiner kalten Schulter fand ein Ende
die Furcht vorm Hitzeschwall, den wir so hassten!
Mir fehlt sein Frostgesicht, sein Hut! Er ist Legende.“
Am Morgen war als zarter Nebel sie erwacht.

__________________________________________
Ergänzung in Strophe 3 Zeile 3: "sanften" Kohlenaugen

Verfasst: 11.03.2017, 12:09
von tulpenrot
Ich bekomme ja auch keine Antworten auf meine Fragen. Und schon deshalb sehe ich nicht ein, dass ich mir die Mühe mache, etwas über Sonette zu schreiben, vor allem, wenn man seelenruhig im Internet alles Mögliche dazu nachlesen kann.

Verfasst: 11.03.2017, 13:23
von Niko
Tja Tulpe.....Es ist schade.....
Auch deine etwas bissige Reaktion. Aber ok.
Danke für alles!

Verfasst: 11.03.2017, 17:48
von Amanita
Sorry, ich kann zum Sonett nichts beitragen, ich kenne mich damit nicht aus (und müsste auch googeln).

Aber die Diskussion gefällt mir nicht, das möchte ich doch anmerken.
Formale Fragen finde ich nicht sooo wichtig, als dass man sich darüber streiten müsste. Soweit ich weiß, gibt es z. B. beim Haiku sehr, sehr viele Abweichungen vom ursprünglichen Silbenschema. Warum sollte man sich nicht in anderen formalen Zusammenhängen eine gewisse Freiheit gönnen, wenn es doch dem Text gut tut? Wäre eine strenge Unterordnung denn unbedingt besser (ich behaupte mal: nein).

Und das Spielerische hier darf die strenge Form ohnehin aufbrechen, muss vielleicht sogar.

:(:

Verfasst: 12.03.2017, 00:13
von Niko
Liebe amanita,
Irgendwie finde ich das Käse. Man liest einen Text, denkt bei sich: komm...sag mal was dazu, tut das mit dem gehörigen respekt einer neuen, noch unbekannten Person gegenüber, möchte aber gern konstruktives beitragen.
Dann spürt man in der Reaktion des Verfassers einen zischelnden Unterton und sieht sich von Antwort zu Antwort bis hierher immer mehr in der Position, sich für seine recht harmlose Kritik auch noch nahezu rechtfertigen zu müssen. Das finde ich wirklich bescheuert. Und ich frage mich, warum ich mich für Kritik anpfeifen lassen muss.

Herzlichst - Niko

Verfasst: 12.03.2017, 09:08
von Pjotr
Manche Leute interpretieren es immer als Kritikverbot, wenn ihre Kritik kritisiert wird, als sei die eigene Kritik die einzig erlaubte Kritik, und jede Gegenkritik sei bloßes Anpfeifen.

Ich meine, jede Kritik darf Gegenkritik erhalten. Wenn Gegenkritik als Zischeln empfunden wird, dann kann man auch mal vermuten, dass die eigene Kritik ebenso als Zischeln ankommen kann. Vielleicht einfach mal das Zischeln akzeptieren, -- oder überprüfen, ob es überhaupt gezischelt war?

Verfasst: 12.03.2017, 09:30
von Niko
Ok. Ich stelle mich ein

Verfasst: 12.03.2017, 09:35
von Amanita
Mir gefällt schon die Überschrift! (Also ohne "Sonett"). Da weiß man doch schon, wo's lang geht :DD: