Krieger

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 22.08.2006, 09:26

thomas milser
21/VII/2004



krieger

der krieger
macht einen ausfallschritt nach links
und lässt das unglück ins leere straucheln

er blickt sich nicht um
weil er genau weiß
dass es noch hinter ihm ist

das
hat er euch
voraus
Zuletzt geändert von Thomas Milser am 03.09.2006, 13:20, insgesamt 5-mal geändert.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 25.08.2006, 18:58

Hi Moshe, schönen Dank.

Es ist die Ursprungsversion, die du oben siehst. Ich hatte nur ein paar Tage lang Steyks Vorschlag, 'straucheln' durch 'taumeln' zu ersetzen, nachgegeben, weil es besser klingt, musste heute aber feststellen, dass das erste doch richtig war, weil es besser passt. Es ist also wieder so wie vorher.

Den Thanatos, den kenne ich nicht, und wozu gekämpft wird, weiß ich auch nicht. Fest steht aber: Irgendwas will immer was von dir. Du musst reagieren, wenn du schon nicht selbst aggressiv bist. Was will man machen? Wie so oft am besten: Sich einfach damit abfinden. Und dem Schicksal die Hand reichen. Wie der kluge Araber.

Danke, Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 25.08.2006, 19:14

LIeber Tom, genau das ist es!

Ich bin immer noch zu dumm dazu, wie man Zitate macht, aber dein letzter Absatz trifft genau den Kern!

Immer will irgendwas etwas von uns!!!

Neinnein, abfinden meinen die Araber nicht, sondern handeln, klug handeln,
Man könnte auch so sagen: Wenn ich ein Schiff nicht vernichten kann, muß ich mit ihm fahren. Das ist nicht passiv gemeint.
Bitte beachte die aktive Komponente nach der Handreichung!

so long

Moshe

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 26.08.2006, 11:04

Ahja. Aber wenn ich ein Schiff gar nicht vernichten will, dann könnte ich es doch einfach ziehen lassen? Ohne mich drauf?

Moshe: zum Zitieren musst du einfach nur den entsprechenden Fremd-Text markieren, rechte MT 'kopieren', den Cursor in dein Schriftfeld setzen, rechte MT 'einfügen', markieren und im Editor auf die Sprechblase drücken.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Wannendicht

Beitragvon Wannendicht » 26.08.2006, 19:53

hallo zurück aus dem sommerschlaf,
dein gedicht ist ne wucht und es wert ein wenig darüber zu meditieren.

grüße aus der kabbale der erdlochgräber

f´ly wanne

Max

Beitragvon Max » 29.08.2006, 21:43

Hey Tom,

ohne alles gelesen zu haben, was die anderen an Kommentaren gegeben haben, gefällt mir der Text und ich kann aber auch Steyks (beiden) Vorschlägen folgen, könnte mir sogar die graphische Spielerei vorstellen, den text zu zentrieren und das "nach links" linksbündig zu setzen - but it's your poem ...

Liebe Grüße
max

Birute

Beitragvon Birute » 01.09.2006, 21:17

Huhuuu Tom,

ich bin auch für straucheln. ;)

Das "nach links" nach links zu setzen hat was, finde ich.

Lieben Gruß
Birute

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 03.09.2006, 13:20

Hi Ihr Lieben.

Tja, ich kann ja mal zentriert setzen. Bekommt dann ein bisschen mehr Pathos, aber ist vertretbar. :o)))))

Danke Euch für die schönen Kommantare...

Tom
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 04.09.2006, 14:58

Lieber Tom,
das habe ich von Urlaub zu Urlaub Hüpfende ja fast übersehen - stark!...Genau dieses Bild des Kriegers (das schlimme und wahre steckt ja in den letzten Zeilen) empfinde ich auch...genau an so ein Wesen habe ich bei meinem Text gedacht, von dem mir gerade der Titel nicht einfallen will (ohweia *g*)...jedenfalls die Zeile:

Ich gehe
den Weg
des Schwertes...

das hat viel damit zu tun und daher empfinde ich deine Text als sehr intensiv...

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 04.09.2006, 23:08

Wähl mich einfach, Lisa...
Unsere Ähnlichkeit im Schreiben wir mir immer ungeheurer...

Tom.
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