Symphonie der Gefühle

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.09.2006, 13:21

Letzte Fassung: 10.10.06

Symphonie der Gefühle

prélude intérieur,
die ratio der Dirigent.
Tapfere Interludien der Emotionen:
leis, ganz leis
wagt die Harfe sich hervor,
Hoffnung.
Gleich einem Hauch aus der Ferne,
umarmt von der Panflöte
Melancholie,
tanzen sie im Duett
auf dem Parkett meiner Seele.

Trommelwirbel.
Argwohn hinterfragt fordernd.
Hoffnung und Melancholie weichen.
Paukenschlag,
zurück zur Realität.

Bizarres Spiel der Oboe,
wirbelnde Gefühle.
Staccato der Fanfare,
Aufruf zum Tatendrang,
verwirrendes Intermezzo der Geigen,
immer schneller, vehementer, die Fragen.

Zaghafter Einsatz der Violine,
Vertrauen?
Seidiger Widerhall der Harfe,
Hoffnung und Vertrauen gehen zu zweit,
schweben behutsam,
kaum Spuren hinterlassend.

Tiefes Grollen des Kontrabass' fegt das pas de deux hinfort.
Das Antlitz der Angst erscheint in voller Größe,
vibrierend das Orchester der einst Mutigen,
erstarrt die Harfe, gelähmt die Violine,
leitet der penetrante Bass das Requiem ein,
der Schwermut stärkster Ausdruck.

Doch dann
übernimmt der wahrhaftige Dirigent.
Das Herz lädt die Hoffnung zum Solo ein.
In vollendeter Harmonie
bringt die Harfe die anderen zum Schweigen.
Symphonie der Stille.

© Gabriella Marten Cortes



Zweite Fassung:

Symphonie der Gefühle

prélude intérieur,
die ratio der Dirigent.
Tapfere Interludien der Emotionen,
leis, ganz leis
wagt die Harfe sich hervor, Hoffnung,
gleich einem Hauch aus der Ferne,
umarmt
von der Panflöte Melancholie,
tanzen sie im Duett
auf dem Parkett meiner Seele.

Trommelwirbel.
Argwohn hinterfragt fordernd.
Hoffnung und Melancholie weichen.
Paukenschlag, zurück zur Realität.

Bizarres Spiel der Oboe, wirbelnde Gefühle,
staccato der Fanfare, Aufruf zum Tatendrang,
verwirrendes Intermezzo der Geigen,
immer schneller, vehementer, so viele Fragen.

Zaghafter Einsatz der Violine, Vertrauen?
Seidiger Widerhall der Harfe,
Hoffnung und Vertrauen gehen zu zweit,
schweben behutsam, kaum Spuren hinterlassend.

Tiefes Grollen des Kontrabass' fegt das pas de deux hinfort.
Das Antlitz der Angst erscheint in voller Größe,
vibrierend das Orchester der einst Mutigen,
erstarrt die Harfe, gelähmt die Violine,
leitet der penetrante Bass das Requiem ein,
der Schwermut stärkster Ausdruck,

doch dann
übernimmt der wahrhaftige Dirigent.
Das Herz lädt die Hoffnung zum Solo ein.
In vollendeter Harmonie
bringt die Harfe die anderen zum Schweigen,
Symphonie der Stille.

© Gabriella Marten Cortes







Symphonie der Gefühle

prélude intérieur
die ratio der Dirigent
tapfere Interludien der Emotionen
leis, ganz leis auf seidigen Schwingen,
wagt die Harfe sich hervor, Hoffnung,
gleich einem Glockenklang aus der Ferne
nur angehaucht,
umarmt von der Panflöte Melancholie,
tanzen sie im Duett
auf dem Parkett meiner Seele
Trommelwirbel
Argwohn hinterfragt fordernd
Hoffnung und Melancholie weichen
Paukenschlag, zurück zur Realität
bizarres Spiel der Oboe, wirbelnde Gefühle
staccato der Fanfare, Aufruf zum Tatendrang,
verwirrendes Intermezzo der Geigen,
immer schneller, vehementer, so viele Fragen
zaghafter Einsatz der Violine, Vertrauen?
Seidiger Widerhall der Harfe,
Hoffnung und Vertrauen gehen zu zweit
schweben behutsam, kaum Spuren hinterlassend
tiefes Grollen des Kontrabass fegt das Pas de deux hinfort
das Antlitz der Angst erscheint in voller Größe
vibrierend das Orchester der Mutigen,
erstarrt die Harfe, gelähmt die Violine,
leitet der penetrante Bass das Requiem ein,
der Schwermut stärkster Ausdruck
doch dann
bringt ihn der Dirigentenstab der ratio zum Schweigen,
diktiert die Äquivalenz zur derzeitigen Synchronie
und lädt die Harfe zum Solo ein
in wunderbarer vollendeter Harmonie
lässt sie erklingen samtig und zart
die Hoffnung, bis zum Finale

Ich verbeuge mich

© Gabriella Marten Cortes
Zuletzt geändert von Mucki am 10.10.2006, 17:44, insgesamt 5-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.09.2006, 01:13

Liebe Gerda,

jou, das nenn ich anschauliche und nachvollziehbare Kritik. Da verstehe ich auch, was du meinst.
Ok, ich werde mich mal hinsetzen und versuchen, dieses Gedicht ohne Substantive zu schreiben, zudem in Kleinschreibung, dann guck ich mir das an und weiß, ob es stimmiger für mich ist.
Danke dir:-)
Schlaf gut!
Magic, die jetzt auch endlich ins Bettchen geht

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.10.2006, 17:59

Liebe Gerda,

ich sitze seit zwei Wochen immer wieder an diesem Gedicht und habe versucht, deine Anregungen aufzunehmen. Aber, es funzt einfach nicht. :blink1: Es scheitert immer wieder daran, dass ich nicht alle Partizipien rausnehmen kann, sprich, ich hab dann ein Gemisch. Und zweitens: wenn ich Fremdworte wie zum Beispiel "Intermezzo" durch "Zwischenspiel" ersetze, dann müsste ich auch da konsequent sein und alle rausnehmen, und auch das sieht in meinen Augen nix aus.

Ich habe oben die Endfassung reingesetzt, habe ein bisschen umformatiert und ein Wort rausgenommen. Vielleicht sollte ich es mal lesen, damit rüberkommt, dass die Partizipien m.E. nicht stören. Und wie ich schon an Max schrieb: Ich habe hier (was ich sonst nicht mache in meinen Gedichten) ganz bewusst hinter die Musikinstrumente geschrieben, welche Emotionen ich mit ihnen verbinde, sprich gleich interpretiert.

Übrigens: Für mich ist hier "die erste Geige" die Harfe ;-)
Saludos
Gabriella


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