Ich bin allein

[DasM]

Ich bin allein



Versuche
deine Tränen
zu verstehen.
Wie lange du
schon weinst
habe ich vergessen.

Bleib noch,
schreit mir dein Herz
entgegen.
Bitte bleib noch.

Du siehst mich an
und
ich löse deine Hand
von der meinen.
Erkläre dir mein Leben
und trete zwei Schritte
zurück.

Ich liebe dich,
rufst du.
Doch die Nacht
tötet die Verzweiflung
in deiner Stimme.

Ich bin allein.

[tulpenrot]

und der letzte sat deutet nur noch auf die bestandskraft des erwarteten hin

Hallo Gerda,
wenn ich diesen Satz richtig verstehe, dann ist er folgerichtig - es wird einfach nur festgehalten, dass das Gegenüber nichts mehr im Leben des LyrIch zu vermelden hat. Das LyrIch ist allein - fertig! Das Gegenüber ist nicht mehr da. "Tot" im übertragenen Sinn. Die Trennung ist vollzogen, könnte man auch sagen. Ein endgültiger Strich ist gezogen. Aller Jammer des Gegenübers ist zwecklos, wird nicht mehr gehört.

Dass da etwas sehr Einschneidendes passiert, etwas Unwiderbringliches, etwas Hartes - das kommt glasklar zum Ausdruck - in voller kalter Sachlichkeit.

"Du bleibst allein" zB klingt viel zu harmlos

tulpenrot

[DasM]

hallo,
genau das "Ich bin allein" war aber die aussage des textes diee mir wichtig war.
sie soll abschgliessend darstellen, das die "tat" vollbracht ist. sehr wohl weiss das lyr.i. von der tiefe seiner entscheidung. er negiert ja hier auch alle zeichen dafür. er ist letztendlich "erlöst".

darum ging es.

ein satz wie "Du bist allein" hätte dem text eine andere richtung gegeben, sie haätte unterstellt, das dem lyr.i. es darum geht, das jemand anderes alleine ist. darum ging es ihm nie.


liebe grüße
M.