Dichters Leid

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DasM

Beitragvon DasM » 12.09.2006, 15:41

Dichters Leid

Heute eine Ode,
und morgen ein Gedicht.
Ich dichte dich zu Tode,
mehr kann ich einfach nicht.

Ich schenk dir lange Reime,
und du wünschst dir ein Kind.
Doch meine eignen Keime
sind dafür schon längst blind.

Du schwörst mir deine Liebe,
ich bilde Sätze schön,
dass ich doch bei dir bliebe.
Ich will mich reimen sehn.

Heute eine Ode,
und morgen ein Gedicht.
Ich dichte dich zu Tode,
mehr kann ich einfach nicht.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 21.09.2006, 15:37

Ich mag sonst gar keine Reimgedichte, aber dies hier ist wirklich amüsant und flott geschrieben.

Ich dichte dich zu Tode,
mehr kann ich einfach nicht.


Das ist voll gut, ej!

Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

DasM

Beitragvon DasM » 25.09.2006, 18:15

hallo,
sehe hier noch ein fossil aus der letzten woche ( da war ich noch gegen alle hier ).
kann zwar auch jetzt noch nicht ganz verstehen, warum man den text (den ich immer noch gut finde, liebe gerda ) so verrissen hat, aber schön, das er überhaupt gelesen wurde.

auch nachdem ich mir die kritiken eben noch mal angesehen habe, denke ich ( bei anderen ward ihr im recht ) das dieser text nur so "funktioniert.


liebe grüße
michael

Gast

Beitragvon Gast » 02.10.2006, 00:29

Sieh mal lieber Michael was ich nicht verstanden habe ist folgendes:

DasM hat geschrieben:hallo,

der text ist enstanden, nachdem ich wieder bis tief in der nacht an meinem neuen skript gearbeitet hatte.
meine frau machte irgendeinen witz, der sich auf unsere beziehung bezog, wir lachten und ich schrieb diesen text.

er ist nicht intellektuell, trieft nicht vor metaphern, ne, ist leider nur eine ganz kleine pointe aus meinem leben. sorry

M


Wie kann ein Autor seinen Text so lapidar abtun, wenn er ihn doch für wert erachtet, ihn andere lesen zu lassen?

Dann ein paar Zeilen weiter dieses:

DasM hat geschrieben:Hallo, der Text ist m.E. sehr gelungen, kann in diesem Fall die Kritiken nicht nachvollziehen.

Sorry,
M


Auch hätte ich mir gewünscht, dass du sagst wie er gemeint ist, da ich ihn ja offenbar völlig falsch gelesen habe...
Ja, Antworten auf meine Einwände wären nicht schlecht gewesen.

Liebe Grüße
Gerda

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.10.2006, 11:39

(PS: Was war denn das für ein Witz?)

DasM

Beitragvon DasM » 04.10.2006, 18:10

halt so ein nett gemeinter spruch.

kennst du die werbung, in der eine junge frau sehnsüchtig nach ihrem freund ruft, der aber einen tollen telefon-tarif hat und deswegen nicht zu ihr kommt.


das ganze übertragen mit dem lieben michael der am rechner sitzt und schreibt.


das war es. ( fast, alles weitere wäre ja nicht jugendfrei ) :bussi:


michael

Julek

Beitragvon Julek » 15.10.2006, 20:17

Komisch, ich finde das Gedicht eigentlich auch ganz erheiternd - Humor heisst doch nicht, dass man sich totlacht oder die Schenkel klopft, bis sie (vor Scham, außer sei stecken in Lederhosen) rot werden. Ebenso glaube ich, dass die wirklich witzigen Dinger oft tatsächlich "einfach so rausschießen", also ohne große Absicht, und dass wir auch schneller bereit sind, sie so wie sie gerade hingeschrieben wurden auch stehen zu lassen, im Gegensatz zur "hohen", ernsten Lyrik. Was das betrifft, kann ich M in seinem Unveständnis gegenüber der hier geäußerten Kritik nur beitreten.
Dass der Dicher hier die Dichtung totschreiben möchte, ist ebenfalls ein abwegiger Gedanke - das Kind der Dichtung könnte in dieser Logik doch wohl nichts anderes sein als das Gedicht, allenfalls noch der Poet, aber das ergibt kaum Sinn oder sollte es um einen Dichterstreit gehen?
Sicher nicht.....es geht um einen Dichter, der seine Kunst so benutzt wie "fahrende Sänger" lange vor seiner Zeit, nicht zuletzt nämlich, um die "holde Dame" zu gewinnen - warum unter anderem, dass brauche ich sicher nicht zu sagen. Witzig finde ich das Gedicht deswegen, weil hier die Geschichte weitererzählt wird. Mittlerweile ist die Frau erobert, und langsam kehrt der Ernst ein.....sie wünscht sich ein Kind, doch der Dichter macht nichts anderes, als dichten, dichten, dichten.....was andres kann er eben nicht....gießt sein Herz aus über das Leben, die Liebe usw., aber echtes Leben kriegt er nicht hin.
In diesem Gedicht steckt schon was drin und Humor hat es sowieso.

Grüße
Julek

aram
Beiträge: 4475
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 16.10.2006, 01:29

...was ich komisch finde: zu diesem text haben sich bislang drei 'kommentatoren' positiv geäußert und ebenso viele hatten einwände - trotzdem wird nur darauf bezug genommen, dass der text 'verrissen' wurde - eigenartig.


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