angst

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 04.11.2006, 00:17

vom Autor gelöscht
Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:55, insgesamt 3-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 05.11.2006, 22:42

hallo hakuin, hallo magic!

danke für eure kommentare! mir war es wichtig, "trau mich nicht" zu schreiben. weil das eine formulierung ist, wie sie von einem kind kommen kann. denn der text spricht von den inneren ängsten, von dem, was in einem noch brennt und der angst, dem zu begegnen. oder halt - noch dramatischer - diesen letzten angst machenden rest auszuschalten. die wie von kindern unschuldig wirkende formulierung "trau mich nicht" empfinde ich als dramatischer als "getraue nicht". das sagt ein erwachsener, der herrscht über sein inneres und äußeres. zumindest impliziert man das eher. gerade die schlichtheit im ausdruck finde ich hier wichtig.

ich hoffe, dass diese antwort hilft, die albträume zu zerstören, gabriella ;-)

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.11.2006, 22:51

Hallo Niko,

also ist das noch scheinende Licht = Angst. Hm, die Angst als Licht darzustellen, also darauf wäre ich nie nimmer nicht gekommen. :12:
erleuchtete und verwirrte Gabriella

Niko

Beitragvon Niko » 05.11.2006, 23:30

nein, gabriella, so war es nicht gemeint. das licht ist nicht die angst. also zum einen: vielleicht kennt jeder (zumindesat von der kindheit her)die angst vor dem keller. der keller ist etwas dunkles. und davor hat man angst. wenn dort licht brennt, macht es auch angst, weil ein keller dunkel zu sein hat. also ist da doch wer.....- will man es ausmachen, und damit die angst vertreiben. aber das hinabsteigen, um das licht auszumachen, macht mindestens genauso angst. weil sich jeder etwas vorstellt in seinem kopf. also sitzt oder liegt man da in seiner angst, verharrt wie ein kaninchen und ist unfähig zu reagieren. das ist die hülle des gedichts.

darin steckt aber (für mich) auch die gleichsetzung von keller mit ....nennen wir es mal "seele". in der seele brennt noch licht. licht bedeutet für mich fühlen, empfinden und vielleicht kann man sehen im übertragenen sinn dazu rechnen. angst vor dem eigenen empfinden, angst dies abzuschalten. verharren wie ein kaninchen.
ich hoffe, ich konnte es halbwegs erklären. (ich schreibe gedichte, weil ich mich anders schlechter ausdrücken kann)

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.11.2006, 23:48

jou, jetzt ist der Cent gefallen, danke Niko, dass du mich nicht dumm sterben lässt. :11:
Ja, Seele ist für mich auch all das, was du nennst und noch soooooooo viel mehr.
Saludos
Gabriella

Niko

Beitragvon Niko » 06.11.2006, 05:36

oops, maxl!

sorry, das ich deinen kommentar so überflogen hab. freut mich, das dir dieses gedicht gefällt!

lieben gruß: Niko

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 06.11.2006, 10:50

Lieber Niko,
doch mir gefällt das auch sehr - obwohl ich es nach dem zweiten Lesen erst richtig rum vorgestellt habe. Und die Klammern: NATÜRLICH müssen die bleiben (ich liebe Klammern).
ich glaube Max hat, als eine Facette (!) mit dem ironischen Ende gar nicht so Unrecht - ich lese das auch so, trotzdem verliert das Gedicht nicht an Ernsthaftigkeit - im Gegenteil, es macht es echter.

Mir gefällt das sehr - es erinnert mich auch an Lasts Texte!

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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leonie
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Beitragvon leonie » 09.11.2006, 15:17

Lieber Niko,

dieses Gedicht ist mir durchgerutscht. Es gefällt mir sehr, gerade diese Ambivalenz, die Du in den Klammern beschreibst, während Du die Wahrnehmung in den übrigen Text schreibst.

Liebe Grüße
leonie

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 09.11.2006, 15:32

Lieberr Niko,

wie Du weißt, hat mir das Gedicht schon immer gefallen, ich kenne es ja bereits aus einem anderen Forum.

Jetzt, wo ich Deine Deutung weiter oben lese (mit dem Keller), bin ich verblüfft. Ich hatte etwas ganz anderes herausgedeutet. Das Wort "Keller" kommt ja in dem Gedicht gar nicht vor (habe eben noch mal nachgelesen ...) Ich dachte auch an die Kinderangst, die liegt nahe, aber nicht vor dem Keller, sondern vor dem Licht im Flur in einer Situation, in der Dunkelheit mehr Sicherheit verspricht als Licht. Also etwa, wenn man in der Nacht aufwacht und stellt fest, dass draußen Licht brennt, was möglicherweise bedeutet, dass gleich jemand ins Schlafzimmer kommt.

Bitte jetzt nicht an Missbrauch denken, so meine ich es nicht. Auf die seelische Situation übertragen würde das bedeuten, dass dem Lyrich die selbstgewählte Dunkelheit, das Für-Sich-Sein lieber ist als das Licht, das mit dem "Hereinkommen" anderer, mit Kommunikation assoziiert wird.

So hatte ich es verstanden; wie ich Dich kenne, ist das für Dich auch okay ... :icon_redface2:

lG Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Niko

Beitragvon Niko » 09.11.2006, 19:48

hallo zefi!

das ist nicht nur ok, sondern wir meinen beide das gleiche. nur, dass du es besser auf den punkt gebracht hast. :-)

hallo leonie!

danke für den kommentar. ich bin mir jetzt auch sehr sicher, das die klammern sein müssen.

hallo lisa!

naja...die ironische nuance.....da ist schon ein bissi was dran. als leichten unterton mag das wohl ok so sein!

lieben gruß euch allen: Niko

Niko

Beitragvon Niko » 24.01.2008, 12:39

habe auf grund eines doppelpostings dieses gedicht (unfreiwillig) wieder ausgegraben. nu - immerhin ist das von löschaktion gebeutelte werk nun wieder komplett. "durch schmale ritzen scheint noch licht" habe ich allerdings ersetzt durch "im keller scheint noch licht". bin mir aber nicht sicher, ob das so bleiben soll....

lieben gruß: Niko
PS: könnte ein moderator das versehentliche neu gepostete gleiche gedicht eliminieren? - danke im voraus!


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