Hallo Bilbo,
ich habe nicht alle Komms gelesen, kann also sein, dass ich etwas wiederhole. .-) Ich mache mich mal vom Kitschverdachtgedanken frei.
Immer Eva
Der Titel ist spannend. Weiß man doch nicht, ist es nun gut, dass es so bleibt, dass da eine Ursprünglichkeit, Kontinuität, Beständigkeit ist, oder ist Eva einfach immer an allem Schuld.
Also habe ich erstmal die Erwartung, nun einen Hinweis zu bekommen, oder eine Geschichte.
Im samtigen Dunkel
Das ist ein schönes Zusammenspiel der Sinne. Man fühlt das Dunkle. Auch hier könnte das Dunkle noch beides tragen, das Positive und das Negative, es bleibt im geheimnisvollen Ton des Titels. Ebenso das Samtige, das auch ein Ekelgefühl hervorrufen kann.
will ich Dich schmücken mit
Warum hängt das „mit“ da so verloren am Zeilenende?
Auch schmücken ist für mich ambivalent. Hat etwas von außen künstlich verschönendes, also man will das Nackte, Pure nicht sehen, behängt sie, wie einen Weihnachtsbaum. Es hat auch diesen Geruch des Materiellen, erkaufen. Das unsympathische „Ich will“ drückt hier für mich Dominanz und Besitzansprüche aus, aber auch vielleicht etwas Vergebliches. Ich lese ja nicht, dass sie annimmt, es zulässt.
So nun zu den Tränen des Mondes. Irgendwo stand, das sei der indianische Begriff für Silber. Das überzeugt mich nun gar nicht. Zum einen, weil ich nicht weiß, was die Indianer mit Eva und dem Paradies zu tun haben, zum anderen, weil ich nicht weiß, warum man Tränen sagt, wenn man Silber sagen will, egal, wie schön sich das anhört. Also, wenn dort Tränen steht, will ich auch Tränen schmecken. Also, warum weint der Mond? Das fände ich eine spannende Frage.
Glitzernde Pfade legen
zur Paradiespforte
Also LIch kennt den Weg ins Paradies und führt seine Eva dorthin? Das korrespondiert für mich gut mit dem „Ich will“. Reichtum führt ins Paradies? Glitzern hat ja auch etwas mit Schein und Oberflächlichkeit zu tun. Damit kann ich gar nichts anfangen. Und warum nur bis zur Pforte? Diese Frage finde ich dann wieder sehr spannend. Was sie da wohl erwartet?
Also diese paar Zeilen bieten eine Menge Spielraum für Interpretation, ein Liebesgedicht kann ich keines finden, zumindest keines, das mich ansprechen würde. Ich fürchte also bei mir ist diese Intention gescheitert, nicht das Gedicht.
liebe Grüße smile