Der Sinn der Stille

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DasM

Beitragvon DasM » 12.09.2006, 16:06

Der Sinn der Stille


Die Blüte fällt.
Lautlos wartet
die Erde um sie
keimend wieder
zu entlassen.
Zuletzt geändert von DasM am 26.09.2006, 15:36, insgesamt 4-mal geändert.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 15.09.2006, 17:51

Hallo Admins,

ich finde aber auch, dass Ihr hier ein wenig hart sanktioniert. Habe ich irgendetwas verpasst? Das ist doch sonst nicht Eure Art.

Grüße

Paul Ost (der weiß, dass harte Sanktionen in der Regel zu einer Verhärtung der Standpunkte in Konflikten führen)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.09.2006, 18:01

Lieber Paul,

die Grenze mehr als 4 Postings bei Neuanmeldung auf einmal zu posten hat wirklich niemand zuvor je überschritten, das ist das erste Mal, also greift die Maßnahme auch das erste Mal. Ich halte sie in diesem Fall für richtig und wichtig und zwar aus folgenden Gründen:

Bitte lies noch einmal hier die zitierten Kommentare von dasM auf die bestehenden ausführlichen Kritiken.

http://www.blauersalon.net/online-liter ... 7720#27720

Ich finde diese Art auf textarbeit einzugehen einfach nur traurig, wenn ich davon ausgehe, dass der Autor versteht, wovon in der Kritik die Rede ist. 6 Texte in den ersten 24 stunden einzustellen und in der Weise zu antworten und keinen einzigen Kommentar zu anderen texten abzugeben finde ich schon bedenklich. Sicher wirken die Maßnahmen dann übertrieben, wenn man sie einhält und in Diskussionen wieder und wieder darauf verweisen muss. Aber irgednwo muss man doch die grenze ziehen?

Nun sind ja erst mal neue texte des Autors zur Diskusion gestellt, ich würde sagen, wir sehen wie sich das Ganze entwickelt, welches Verhältnis sich herausbildet.

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

DasM

Beitragvon DasM » 15.09.2006, 18:17

hallo lieber admin.

ich möchte meine texte ( alle drei neuen )sehr gerne diskutieren, aber natürlich auch euere texte lesen.
muss mich dafür natürlich entschuldigen, dass das bisher nicht passiert ist, werde ich aber natürlich nachholen.
die auseinandersetzung mit euch ( eigentlich sehr interessant ) hat mich ein wenig abgelenkt und mich abgehalten hier auch in anderen sachen ein adäqutes forenleben zu gestalten.

übrigens, du bestätigst eigentlich meinen vorwurf, denn anstatt dich mit meinem vorwurf zu beschäftigen ( inzestuös etc.) gehst du auch hier nicht auf meine aussage ein, sondern versuchst auch hier in oberlehrer manier mir aufzuzeigen wo grammatikalische fehler sind. aber darum geht es bei kommentaren NIE.

wir lesen uns
M.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 15.09.2006, 18:35

Also ich muß dasM hier recht geben und mir fällt es auch immer mehr auf, daß hier über Botanik, Physik, über die Welt in einer technischem Wahrnehmung debattiert wird und Lytik daran gemessen wird, ob sie dem entspricht oder nicht.
Es wird über Kommas, richtige Schreibweise von Worten und sogar darüber geschrieben, ob man nun drei oder vier Punkte setzten darf....

Es wird unendlich über die Aufteilung von Kategorien und deren Definition debatiert.

Aber wo ist das poetische Element?
Wo ist das Moment, das man mit Worten ausdrücken kann, ohne es sagen zu können?
Wo findet hier eine eigentliche lyrische Diskussion statt.
Ich sehe sie nicht.
Vielleicht habe ich sie übersehen, aber das wird dann wohl auch einen Grund haben.

Wo ist die Muse hier, die küßt, und über deren Kuß man debatiert?

Ich schrieb einen Kommentar hier, der ganz übergangen wurde. Nicht, daß ich damit generell ein Problem habe, aber daß der Inhalt übergangen wird, damit habe ich ein Problem.

Ich schreibe es hier hin, weil hier ein guter Anlaß ist.

moshe.c

(Hat sich mit dem letzten Kommentar überschnitten. Moshe.)

DasM

Beitragvon DasM » 15.09.2006, 19:00

nur kurz off-topic:

es ist schön, das ich meine meinung in gewissen perspektiven unterstützt sehe.
hatte schon zweifel an mir. bin eigentlich super umgänglich. off-topic aus.

M:

lichelzauch

Beitragvon lichelzauch » 15.09.2006, 19:06

@ DasM (den von 18:17): Dass ich auf deine Kommentare nicht eingehe empfinde ich nach mehreren Stunden Schreibens an dich als Kränkung, aber egal. Auf den Vorwurf bin ich erstens mit Verweis auf pandora eingegangen, die dazu schon einiges gesagt hat (weiterhin wirst du alle Antworten zu dieser "Theorie" in den Hinweise Lisas zum eigentlichen Anliegen dieses Forums finden, da du diese bisher vollkommen ignoriert hast, habe ich mir die (in meinen Augen sinnlose) Mühe gespart, sie nochmal zu wiederholen) ; zweitens ist es im eigentlichen Sinne kein Vorwurf sondern eher eine Beleidigung (selbst das nicht). Was dann wieder die "Oberlehrer-Manier" betrifft, mag sein; hier war mir aber einfach nicht klar, was du ausdrücken wolltest.

Die Themen sind jetzt wieder frei.

@ moshe: Generell stimme ich zu, in den letzten Tagen war hier zuviel Diskussion, zu wenig Lyrik. Aber das musste sein und hoffentlich wird es jetzt wieder besser (morgen ist erstmal Adminpause (hoffe ich) :smile: ).

Schönen Freitagabend,
lichelzauch

DasM

Beitragvon DasM » 24.09.2006, 16:22

hallo,

habe den text, durch nacchdenken und aufnahme euerer vielen kommentare, auch in hinsicht auf symbiosischer ausrichtung neu gestaltet.
dabei habe ich wieder die blüte (poetischer) in den vordergrund gerückt. das keimen habe ich in form der "weitergabe" als nährstoff interpretiert.

finde das es jetzt gut ist, oder?

michael

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 24.09.2006, 17:04

Hey, ich kann nicht besser oder schlechter sagen, wenn ich nicht mehr den Ausgangspunkt lesen kann.

moshe.c

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 24.09.2006, 21:21

DasM hat geschrieben:Der Sinn der Stille

Die Blüte fällt.
Lautlos wartet
die Erde um sie
den Bäumen
zu wiederzugeben.


Ich würde nun noch was verändern - denn ich fand das "lautlos" gehört auch zum Fallen der Blüte

die Blüte fällt
lautlos
wartet
die Erde
um sie
den Bäumen
zu wiederzugeben

Schade auch, dass deine Erstversion nicht mehr da ist - vielleicht könnte man da doch noch einiges wieder rüberretten... Wird ja wohl möglich sein, sie wieder einzustellen...

tulpenrot,
die auch mit der Erstversion etwas anfangen konnte, wenn ich mich recht erinnere ;-)








.
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

DasM

Beitragvon DasM » 25.09.2006, 17:20

hallo

euere einwände sind berechtigt.

hier die Erstversion:

Der Sinn der Stille


Die Blüte fällt.
Lautlos wartet
die Erde um sie
keimend wieder
zu entlassen.



michael

claire.delalune

Beitragvon claire.delalune » 26.09.2006, 14:21

hallo dasM,
als ich dein - wie ich nachträglich feststellte - bearbeitete und veränderte werk zuerst las, fiel mir auf, daß sich wohl ein "zu" zuviel eingeschlichen hat.
Der Sinn der Stille

Die Blüte fällt.
Lautlos wartet
die Erde um sie
den Bäumen
zu wiederzugeben.


ist das noch ein überbleibsel von "zu entlassen" aus der ersten version?
jedenfalls stimmt so die grammatik nicht.

persönlich gefällt mir "keimend wieder zu entlassen" vom lyrischen aspekt her besser als das neue "den bäumen wiederzugeben".

im ersteren liegt viel mehr klang, ist für mich ein schweben, eine leichtigkeit spürbar, als pendant zum "fallen" in der ersten zeile. "den bäumen wiederzugeben" klingt banal und einfach. meiner meinung nach verliert das kurze gedicht durch die änderung. wenn es auch vielleicht botanisch richtiger sein mag, weil man auf diese weise, wie du ja auch schreibst, den nährstofftransport mitdenken kann.

ich will nicht generell sagen, daß lyrik sich über tatsachen und nachweisbare fakten hinwegsetzen soll. in diesem fall aber gehe ich mit tulpenrot in ihrem ersten kommentar konform, die meinte, daß vieles in der stille geschieht (so kann ja auch der titel des gedichtes interpretiert werden) und es daher der vorstellungskraft des lesers überlassen sein könnte, was zwischen dem fallen der blüte und dem erneuten aufkeimen in der stille alles geschieht.

lieben gruß,
kathrin

DasM

Beitragvon DasM » 26.09.2006, 15:35

ja, das ist wohl wahr,
eigentlich, bin ich ja auch garnicht so zufrieden mit der neuen version.
das poetisch, lyrische ist auch meiner meinung nach weg.

ich stelle die alte version wieder ein.


der ganze kampf umsonst :11:


michael

claire.delalune

Beitragvon claire.delalune » 26.09.2006, 15:53

nee, nee - überhaupt nicht umsonst. meine ich jedenfalls.

die diskussion war und ist wichtig. ich denke, es geht darum, daß du für dich entscheidest, was du hier suchst. es geht ja nicht darum, dein fähnchen in den wind zu hängen. den text mal so, mal anders abzuändern, nur um schließlich wieder zur ursprungsversion zurückzukehren.
meine stimme ist eine unter vielen kontroversen. und die anmerkungen, daß es botanisch nicht korrekt ist, würde ich mir - zumindest für weitere texte - durchaus zu herzen nehmen.

ich finde deinen text nicht schlecht in seiner ersten fassung.
aber würdest du es schaffen, das lyrische zu erhalten UND inhaltlich korrekt zu werden, dann würde aus einem "nicht schlecht" ein "gut" oder sogar "sehr gut".

das als ergänzung, weil ich das offensichtlich in meinem ersten kommentar nicht richtig rübergebracht habe.

lg,
kathrin

DasM

Beitragvon DasM » 30.09.2006, 21:19

ich habe unendlich viele variationen ausprobiert, in denen ich sachlich korrekt bleiben und poetisch verklärt bleiben könnte. nichts hatte wirklich funktioniert. wenn es wirklich einen vorschlag gibt, der beide sachverhalte integrieren kann, wäre ich trotzdem dankbar.

liebe grüße
michael


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