passierbar

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Klara
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Beitragvon Klara » 17.01.2007, 23:53

wenn wir vorher wüssten
was passiert, täten wir nichts
oder trotzdem das falsche

doch wenn wir die bretter
ins blaue legen,
leben wir fort
Zuletzt geändert von Klara am 11.02.2007, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.04.2016, 18:37

Ja, sehe ich auch so: als eine weise Entscheidung.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.04.2016, 20:55

Könnte man nur diese Lebenseinstellung 'einfach so' annehmen (oder besser noch: erneut annehmen), aus einer Entscheidung heraus. Aber genau das geht eben leider nicht. Der Kopf ist im Weg und den kann man schlecht umtauschen. Wir Menschen sind geprägt durch Erziehung und vor allem Erfahrung, durch verbrannte Finger, schlimme Erlebnisse, etc.
Once upon a time hatte ich diese Lebenseinstellung, war unbeschwert, frei, etc. Doch dann "passierte" eben genau dieses Etwas und stahl mir diese in meinen Augen wunderbare Lebenseinstellung. Verfluchte Denkerei, echt.

pjesma

Beitragvon pjesma » 11.04.2016, 21:22

liebe leute, wahrscheinlich mach ich mir jetzt keine freunde und bin eine fürchterliche spaßverderberin, aber da ich mich hier im komentar missverstanden fühle, sag ich in aller deutlichkeit dass ich hermeneutik scheiße finde. und dass man auch tomaten passieren kann. und die bretter ins blaue irgendwelches kitschiges bild (sorry klara) sein könnte irgendwelche "brücke ins meer". und dass man manche schlafende löwen nicht wecken sollte.
liebe grüße, pjesma

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 11.04.2016, 21:34

Tomaten passieren? Ergibt das Sinn, Pjesma?

"wenn wir vorher wüssten
ob eine tomate passiert, täten wir nichts
oder trotzdem das falsche"

Worauf möchtest Du mit "schlafende löwen" hindeuten, Pjesma? Wovor fürchtest Du Dich?

pjesma

Beitragvon pjesma » 11.04.2016, 21:40

probier es mal, pjotr.
mit bisschen vodka und salz ergibt es ein getränk.

ich fürchte mich nicht. bin aber lieber dafür manche ungelöste sachen im leben zu verdrängen, anstatt drin zu bohren. vor allem wenn man viel wahres schreibt und eine familie hat die zu beschützen ist.

wovon fürchtest du dich?

aram
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Beitragvon aram » 11.04.2016, 22:11

pjesma hat geschrieben: bin aber lieber dafür manche ungelöste sachen im leben zu verdrängen, anstatt drin zu bohren. vor allem wenn man viel wahres schreibt und eine familie hat die zu beschützen ist.

wunderbar; genau so kommen wir wunderbar weiter! ...man kann das übrigens auch "bretter ins blaue legen" nennen, beispielsweise.

aber wir haben krieg, nicht? butter bei die fische, auf den rest draufhauen, dann klärt es sich hoffentlich ein wenig; wäre ja zu doof.

funny games, everywhere. grüß dich, pjesma! so ist es gut, beschützen, nicht rumlabern, doppelleben kultivieren - dient ja alles dem schutz, bretter legen, geht schon.

zwinker.-)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 11.04.2016, 22:15

Pjesma, ich fürchte mich vor Grausamkeit.

pjesma

Beitragvon pjesma » 11.04.2016, 22:38

ich werde jetzt nicht dreißt, pjotr.
aber rühr dann nicht an grausamkeit.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 11.04.2016, 22:57

Wenn die Grausamkeit mich berührt, gibt es mehrere Abwehrmöglichkeiten. Die Augen zu schließen ist nur die allerletzte Möglichkeit. Mit der beginne ich nie. Sonst wäre ich schon lange tot.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.04.2016, 23:07

Die passierten Tomaten versteh' ich ja gerade noch, aber das meiste andere offenbar nicht ...

pjesma

Beitragvon pjesma » 12.04.2016, 09:16

na dann wehre dich doch ab, pjotr wie du denkst dass es am besten ist. man muss nicht im krieg gewesen sein um zu wissen dass kriege nicht gut sind. wenn du schon so militärisch komunizieren möchtest.

passierte tomaten zu verstehen ist schon mal was, amanita :-)

liebe grüße, pjesma

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 12.04.2016, 11:44

Ich bin überhaupt nicht militant, ich bin staatlich geprüfter Kriegsdienstverweigerer.

Was ist das für ein Schwarzweiß-Denken, Pjesma? Friedenfinden durch Wegschauen? Alles andere ist Krieg?

Zwischen Wegschauen und Krieg liegen unendlich viele andere Alternativen bereit. Man muss halt hinschauen.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 12.04.2016, 17:18

Mucki und die Kampfansage an die Gedanken der Hundescheiße

Enno: „Nein, nein, ich mag nicht dran denken.“
Mucki: „An was?“
„An die vielen Kothaufen der Hunde, in die ich reintreten könnte.“
„Dein Grübeln darüber nützt dir gar nichts. Musst halt auf deinem Sparziergang Acht geben.“
Enno: „Dann müsste ich auf Knieen durch die dunklen Gassen kriechen, auf der Stirn eine Lampe und konzentriert jeden Quadratzentimeter des Pflasters ausleuchten.“
„Ach was, Enno, mach dir doch keinen Kopp wegen der Hundescheiße. Geh einfach durch die Straßen, genieße das abendliche Berlin und vertraue deinen aufmerksamen Sinnen und deinem Gehirn, die währenddessen alles automatisch abwickeln. Und kommt ein Haufen, werden sie dein Bewusstsein darüber informieren.“
„Ja, wenn es zu spät ist, ich schon drinstecke in der Scheiße.“
„Nein, in Gefahrensituationen entscheidet das Gehirn selbstständig, greift auf Erfahrungen zurück, stellt in Bruchteilen einer Sekunde Prognosen auf in der Vorentscheidung, und kann dich im letzten Moment noch ausweichen lassen. Zu spät wäre es, wenn dein Gehirn dich fragen würde, was zu tun ist, du dir die Lage erst bewusst machen und vielleicht noch den peniblen Nachdenker Zaunkönig fragen müsstest.“
Enno: „Ich mache mir aber Gedanken.“
„Probiere es doch mal aus, einfach deine Bretter ins Blaue zu legen. Am besten du trägst eine Augenbinde und trittst so unbeschwert ins Blaue."
"Ja, und hoffentlich nicht in die Hundescheiße.“

LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.04.2016, 17:37

Kurt hat geschrieben:Mucki und die Kampfansage an die Gedanken der Hundescheiße

Enno: „Nein, nein, ich mag nicht dran denken.“
Mucki: „An was?“
„An die vielen Kothaufen der Hunde, in die ich reintreten könnte.“
„Dein Grübeln darüber nützt dir gar nichts. Musst halt auf deinem Sparziergang Acht geben.“
Enno: „Dann müsste ich auf Knieen durch die dunklen Gassen kriechen, auf der Stirn eine Lampe und konzentriert jeden Quadratzentimeter des Pflasters ausleuchten.“
„Ach was, Enno, mach dir doch keinen Kopp wegen der Hundescheiße. Geh einfach durch die Straßen, genieße das abendliche Berlin und vertraue deinen aufmerksamen Sinnen und deinem Gehirn, die währenddessen alles automatisch abwickeln. Und kommt ein Haufen, werden sie dein Bewusstsein darüber informieren.“
„Ja, wenn es zu spät ist, ich schon drinstecke in der Scheiße.“
„Nein, in Gefahrensituationen entscheidet das Gehirn selbstständig, greift auf Erfahrungen zurück, stellt in Bruchteilen einer Sekunde Prognosen auf in der Vorentscheidung, und kann dich im letzten Moment noch ausweichen lassen. Zu spät wäre es, wenn dein Gehirn dich fragen würde, was zu tun ist, du dir die Lage erst bewusst machen und vielleicht noch den peniblen Nachdenker Zaunkönig fragen müsstest.“
Enno: „Ich mache mir aber Gedanken.“
„Probiere es doch mal aus, einfach deine Bretter ins Blaue zu legen. Am besten du trägst eine Augenbinde und trist so unbeschwert ins Blaue."
"Ja, und hoffentlich nicht in die Hundescheiße.“

LG Kurt

:totlach:


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