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Das Gemälde

Verfasst: 17.04.2006, 22:34
von Trixie
Heldentat I.: Das Gemälde


Male mir ein Bild
mit ölig glänzenden
Zauberpferden.

Die Linien sollen wandern,
die Pferde sich bewegen,
die Augen sehen können.

Male mir dies Bild,
wirf es ins Feuer:
Die Linien werden leben.

Ihr Atem wird
das Feuer nähren
bis das Haus
in Flammen steht.

Zauberpferde
tragen mich davon,
retten mich
durch deine Hand.

Verfasst: 18.04.2006, 10:04
von Lisa
Hallo Trixi,

also ich glaube, das hier ist das beste Gedicht, was ich bisher von dir gelesen habe (die Haiku mal nicht mit einbezogen).


Wandernde und lebende Linien sind sehr gelungen...ebenso ölig glänzende Pferde (ob Zauber dabei sein muss, weiß ich noch nicht, dass es Zauberpferde sind, das erzählt das Gedicht ja schon)...

Wenn du alle Anfänge groß schreibst, gehört das in übrigens noch groß. Ich könnte mir alledings vorstellen, dass DIESES Gedicht mit normaler Groß-/Kleinschreibung besser wirkt...

Welches Haus ist hier gemeint?

Das Feuer nähren
Bis das Haus
in Flammen steht.


Oder auf was bezieht sich das Haus? Auf das Bild oder auf ein wirkliches Haus (das des Ichs?). Oder ist es nur symbolisch gemeint?

Die erste Strophe vielleicht so?
Male mir ein Bild
Mit ölig glänzend' oder ..öl-glänzenden...
Zauberpferden.

Vielleicht sind meine Vorschläge nicht ideal, aber mir gefällt das glänz-en-den- nicht so in seiner Form...

Insgesamt wirklich faszinierend!

Verfasst: 18.04.2006, 10:18
von Wannendicht
Dieses Gedicht ist pure Meditation...

hat gut geschmeckt

§blumen§

F´ly Wanne

Verfasst: 18.04.2006, 11:42
von Trixie
Servus ihr beiden!

Wow, danke für die tolle Rückmeldung! Ja, Lisa, das sind die Punkte, die mir bisher auch noch Sorgen gemacht haben mit dem öl und dem glänzend. Das Haus..ich weiß nicht, ob das so bildlich gemeint ist, wie es vielleicht ankommt. Es sollte einfach das Haus sein, in dem das LyrIch wohnt, dass der vermeintliche spätere Held in Flammen steckt, um das LyrIch dann wieder daraus zu retten. Jedenfalls vielen Dank für die positive Kritik ansonsten!! Deine Vorschläge werde ich mir durch den Kopf gehen lassen...Ich mag das Apostroph eigentlich nicht so gerne, aber in diesem Fall könnte es passen. Die Zauberpferde habe ich absichtlich so genannt, damit es sich doch ein wenig kindlich-naiv anhört, da die ganze Tat ja unmöglich ist, das LyrIch dies aber nicht wissen mag.Ich hoffe, das waren jetzt nicht zu viele Erklärungen :-$ !! Wannendicht, auch dir vielen Dank für deine Worte!

lg Trixie §blumen§

Verfasst: 18.04.2006, 15:30
von leonie
Liebe Trixie,

Dein Gedicht gefällt mir total gut, die Bilder und den Aufbau finde ich sehr gelungen.
Nur: muss es nicht "wirf" statt "werfe" heißen?

Viele Grüße

leonie

Verfasst: 18.04.2006, 17:07
von Franktireur
Hi Trixie,

ein sehr schönes, aussagekräftiges Gedicht.

Auch ich würde "wirf" nehmen, einfach auch, weil es prägnanter ist als "werfe" - gerade in diesem KoOntext.

Alles, was mit dem "Haus" zusammenhängt, würde ich so lassen, wie es ist. Ich hatte damit keine Verständnisprobleme. Das Haus muß in Brand gesteckt werden, damit du/dasLyrIch gerettet werden kann.
(Das Haus, das zum Gefängnis geworden ist, keinen Neuanfang möglich macht, mensch muß es verlassen).

Gruß
Frank

Verfasst: 20.04.2006, 14:17
von Trixie
Servus Frank und Leonie!

Ich danke euch nachträglich sozusagen für eure KOmmentare, bin leider nicht früher zum Antworten gekommen. Wenn wirf besser ist, nehme ich wirf. Hatte original beide dastehen, war mir aber nicht sicher. Danke dafür!!

lg Trixie