Hallo Klara,
p.s. mit dem titel habe ich inhaltlich keine schwierigkeiten - nur wirkt das englische auf mich prätentiös. (habe ja schon die benutzung des "soul" nicht verstanden)
das hatte ich fast befürchtet, weil es mir da meist ähnlich geht. Prätentiös soll es gar nicht sein... wahrscheinlich muss eine gewisse Ausgewogenheit des vertrauten Klanges da sein, damit man den Sprachenmix natürlich wahrnimmt, als wäre man in beiden zu Hause. Es ist schwierig, ein deutsches Äquivalent zu finden oder zu kreieren, das das alles fassen kann, vielleicht müsste ich da in eine ganz andere Richtung gehen...
"soul" ist Seele und Musik und "soul und sonnig" klingt mir hier einfach genau richtig. :)
Deine unterschiedlichen Leseweisen freuen mich... und dass es dich so rührt, rührt mich dann wieder...
Über das "künstlich-naive" und die "Suggestion" denke ich noch nach, ich glaube dieser Eindruck passt dann auch zu deiner Streichung der letzten Zeilen.
noch schöner fände ich das - und ich finde es sehr schön! - wenn nicht nur das faulig-sehen als lüge, als nichteinlassen suggeriert würde, sondern auch das schönmalen ;)
Vielleicht habe ich den Eindruck, dass das Faulig-sehen ein Phänomen ist, das präsent genug ist (auch im Gedicht), so dass man dem "Schönen" wieder Gehör verschaffen darf, muss. Und vielleicht wäre es ja auch einfach "schön"... ganz ohne Malerei. .-)
Die letzten drei Zeilen sind für mein sentimentales Lesen überflüssig... für mich hört es auf bei "sie sind mir aufgeflogen!" Sogar dann, wenn ich die dritte Lesevariante einsetze: Dass es ums Schreiben ginge, um Kreativität, ums Erschaffen von neuen Worten, die Altes so sagen, dass wir Neuen es fühlen können (zum Beispiel)
Das wäre für mich ein sehr raues, offenes Ende, an dem man sich reibt. Das wäre sicher auch interessant, aber eben doch ganz anders? Mir würde das Weiche, Runde fehlen... das Ankommen. Und diese "aufgeflogene" Zeile wäre mir dann doch auch zu leicht wieder faulig zu lesen. .-)
Aber auch gerade in Bezug zu deiner Kritik des naiven Schönmalens ist mir das "wollen" und das "sicher" dieser Zeile wichtig:
das will ich dir sicher sagen Hallo Zefi,
Eine Titeldoppelung, wie z.B. "Dreikönigsabend oder Was ihr wollt" meint ja üblicherweise eine Wahl zwischen zwei möglichen Titeln, aber nicht zwischen zwei Vorgängen im Sinne des Ausschlussprinzips "Friss oder stirb".
Oder soll der Leser hier die Wahl haben, ob er die Wahl zwischen zwei Titeln hat oder die ganze Titelzeile ein durchgehender Titel ist?
*lach* Vielleicht eher "töte oder liebe"... Wenn ich eine Titeldoppelung nehme, dann setze ich den zweiten Titel normalerweise ab, entweder durch einen Zeilenumbruch, Klammern, Doppelpunkt, Schrägstrich, andere Schriftart... Hier war es schon als eine Zeile gemeint. Ist das wirklich unüblich?
Ich freu mich, dass du hier vorbeischaust und danke fürs Schönfinden! Stört dich das Englische denn auch?
An euch Titelkritiker, wie wäre denn das:
köpfe sie vor dem schlüpfen, oder sie werden sein, wie die luft zum liebenLiebe Grüße
Flora