An den Hängen der Zeit

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 31.05.2010, 16:21

bbb
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 05.08.2011, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 31.05.2010, 16:33

hallo renée!
gefällt mir im prinzip :-)
die zeitmetaphern sind sicher nix neues, aber alleine der titel zieht mich zum gedicht. wobei ich dann gleich feststelle, dass der titel etwas verspricht, was er im text nicht hält. man kann zwar hängen auch im zusammenhang mit "zeithänger" oder ähnlichem lesen, empfände ich aber hier als ziemlich konstruiert. "auf blättern der vergangenheit wähnen sich heitere gegenwart" - wenn man es in dem zusammenhang liest............müsste es da nicht "wähnt" heißen? es kann natürlich auch heißen: "ziffern auf blättern wähnen sich"........da kommt mir dann aber die heitere gegenwart zu plötzlich. gut fände ich es bei variante 2, wenn du dann die "heitere gegenwart" mit einer vorangegangenen leerzeile bedenken würdest. das würde es klarer machen, finde ich!

ein gedicht mit zeitmetapher finde ich im grunde immer höchstinteressant. hier aber finde ich persönlich nichts reizvolles, weil die von dir verwendeten bilder doch schon in dieser art vielfach verwurstet wurden, wie ich finde. das ist an sich kein manko, aber es macht es eben FÜR MICH auch nicht sonderlich interessant. wenn ich das mal so sagen darf.... (mir passiert das ja auch des öfteren...)

lieben gruß: Niko

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Eule
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Beitragvon Eule » 01.06.2010, 00:37

Hallo Renée, finde Deinen Text sehr gelungen, obwohl ich Niko rechtgeben würde, was die Zeitmetaphern angeht ... trotzdem, Du hast sie authentisch und neu komponiert und arrangiert und es gelingt Dir, sie lebendig zu machen, zu zeigen, dass sie hinter jedem Leben spielen und mahlen. Das ist gerade bei so häufig verwendeten Bildern eine toller Erfolg ... großes Kompliment ! :-)
Ein Klang zum Sprachspiel.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 01.06.2010, 00:57

hallo Niko,
danke für deinen Kommentar ...
Niko hat geschrieben:
[
die zeitmetaphern sind sicher nix neues,/quote][/code]

das stimmt, aber manchmal versucht man sich an bekannten Bildern.

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aber alleine der titel zieht mich zum gedicht. wobei ich dann gleich feststelle, dass der titel etwas verspricht, was er im text nicht hält

Der Titel ist eigentlich keiner. Eher ein Zitat, ein Zeitensprung zu einem meiner Texte aus den achtzigern. "Zeithänger" ist mir kein Begriff und auch als Konstruktion eher fremd - ich finde interessant, wie dir solche Wortschöpfungen einfallen.
"ziffern auf blättern wähnen sich"........da kommt mir dann aber die heitere gegenwart zu plötzlich. gut fände ich es bei variante 2, wenn du dann die "heitere gegenwart" mit einer vorangegangenen leerzeile bedenken würdest. das würde es klarer machen, finde ich!

ja, ziffern wähnen ... sich heitere Gegenwart ... Das war die Passage, die mich interessiert hat. Offensichtlich etwas zu klischeehaft. Ein Beweis dafür, dass die Intention nie mit guter, bester Absicht einen guten Tzxt ergibt.

Ich lasse das Ding mal so stehen. Für mich ... es braucht ja nicht soo viel Platz... Ich hatte große Lust zur 'heiteren Gegenwart' ... vielleicht etwas leicht-sinnig
Liebe Grüße
Renée

Niko

Beitragvon Niko » 01.06.2010, 21:25

meine vorstellung von heiterer gegenwart wäre eher in diese richtung.

die stunden sind verschlagen
sie haben momente vergangen geklöppelt
mit rotem sekundenkleber
augenblicke verewigt

doch fünf vor zwölf
entblätterte ich das bezifferte zur
heiteren gegenwart


ich finde, wenn dein schwerpunkt auf "heitere" gegenwart" liegt, dann sollte dies im text auf irgendeine art durchschlagen. und ja:intention ergibt nicht zwangsweise einen guten text. das kenne ich. aber soooooooooooo schlecht ist dein text ja nu auch nich!!!

liebe grüße nochmal: Niko

DonKju

Beitragvon DonKju » 02.06.2010, 20:35

Hallo Renée,

also mir gefällt der Text, auch nach mehrmaligem Durchlesen, so wie er da nun einmal steht. Ein kleiner schwingender Exkurs durch und über die Zeit ...

MlG DonKju

Max

Beitragvon Max » 03.06.2010, 23:12

Liebe Renée,

ja die Zeit ist wohl ein sehr menschliches Thema, weil wir vermutlich nichts weniger begreifen als diese Dimension, die uns so sehr definiert wie keine andere.
Ich dachte zunächst, dass das Gedicht nur Bekanntes in neuem aber nicht zu neuem Gewannd bringt, aber diese zeile


Im Gehäuse tickt wieder die Unruhe


ist für mich der eigentliche Fund im gedicht.

Sehr schön
max

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 04.06.2010, 00:53

Lieber Niko, es ist nicht leicht, gleichzeitig explizit und implizit zu schreiben. Je länger ich hier lese und schreibe, umso deutlicher wird mir das. Dazu kommen alle Sub- und Supra (???) Textuellen Informationen, von einigen hier zu Recht zurückgehaltenen Vorstellungen. Vielleicht bin ich doch noch in der Lage ins Dichtere hinein zu schreiben. Allerdings ist dieser Text in der Tat zu "allgemein" oder sogar verallgemeinernd.

Lieber Arne, herzlichen Dank für deine Eindrücke ... bis demnächst

Lieber DonKju, willkommen zurück, bin auf Deutschlandtour & kann nicht lange schreiben, danke für die Blumen ...

Lieber Max, ja, das war Anfang der zentralen Stelle ... mich würde interessieren, wer diese Zeile spontan versteht, mir selbst war das zentrale Teil jeder (alten) Uhr, die 'Unruhe' bis vor kurzem nicht bekannt und ich war hoch erfreut, als mir das tickende Teil gezeigt wurde. Ich erinnere mich , dass der Begriff durchaus bekannt ist, aber vielleicht doch nicht allen.

Liebe Grüße
Renée

Max

Beitragvon Max » 05.06.2010, 10:41

Liebe Renée,

klar, da ich noch weiß, wei eine alte Uhr aufgebaut ist, habe ich es so verstanden :-)

Liebe Grüße
Max


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