In Moll

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 16.09.2010, 08:12

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Zuletzt geändert von scarlett am 02.03.2011, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 21.09.2010, 22:05

Liebe Scarlett,

als Beschreibung einer Szene finde ich das sehr eindrücklich. Ich kann mir die Szene genau so vorstellen, wie Du sie darstellst.

Liebe Grüße
max

scarlett

Beitragvon scarlett » 22.09.2010, 10:13

Lieber Max,

wie schön, dass dir die Beschreibung dieser Szene zusagt, dass sie in dir ein Bild entstehen lässt.

Eine Szene, eine Momentaufnahme - so war es gedacht, nicht mehr- nicht weniger.

Liebe Grüße,
scarlett

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leonie
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Beitragvon leonie » 22.09.2010, 10:37

Liebe scarlett,

mir geht es auch wie Max, mir scheint nur, dass der Titel relativ weit entfernt von der Szene ist. Ich bringe das schon zusammen, aber eben nur recht schwer. Vielleicht weil "in Moll" sofort eine kleine Melodie oder einen Dreiklang in mir hervorruft. Ein einzelner Ton kann das ja nicht, er muss ja eine Zuordnung haben.
Mir geht so etwas wie "Abgesang" durch den Kopf...

Liebe Grüße

leonie

scarlett

Beitragvon scarlett » 22.09.2010, 12:29

Liebe leonie,

schön, dass es dich erreicht.

In Moll bezeichnet doch erstmal nur eine Tonart, oder?
An Dreiklang u ä denke ich dabei zunächst mal gar nicht.

Abgesang ... der Titel ist schon anderweitig "vergeben", erst wollte ich es schlicht "Abschied" nenne, aber davon gibts in meinem PC auch schon etliche Texte ...

Ich überlege noch.

Liebe Grüße dir,
scarlett

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leonie
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Beitragvon leonie » 22.09.2010, 12:34

Ja, es bezeichnet eine Tonart. Aber Du kannst sie nur erkennen, wenn Du mehrere Töne hörst...

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 22.09.2010, 12:40

Ich habe das so verstanden, dass der ganze Text "in moll" gesetzt ist - seine Sprachmelodie besteht ja aus verschiedenen "Tönen" ...

Gerda

Beitragvon Gerda » 22.09.2010, 12:41

Liebe scarlett,

ich empfinde die Begegnung am Mttag, das Zusammensein zweier Liebender sehr intensiv nach, auch die Ambivalenz der Gefühle, der nicht öffentlich zu lebenden Liebe, und den Abschied, der aber nach meinem Dafürhalten ein erneutes Zusammensein nicht ausschließt.
M. M. n. rundherum gelungen.

Deshalb halte ich den Titelvoschlag "Abgsang" - liebe leonie - für zu kurz gegriffen.

Auch ist Moll ja die Tonart in Halbtonschritten, jene die melancholisch klingt und von den slawischen Komponisten bevorzugt wurde. (Dvoraks hervorragendes Cello- oder Violinkonzert).
Auch deshalb, weil "Moll" nicht unbedingt ein Dreiklang sein muss, finde ich den Titel sehr passend. er erzeugt bei mir sofort eine wehmütige Atmosphäre, aber vllt. bin ich da auch vorbelastet.

Mir gefällt der Text, so wie er sich mir öffnet, ich habe nichts zu mäkeln.

Liebe Grüße
Gerda

Ps Moll erkennt man auch an einzelnen Tönen nicht nur im Dreiklang.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 22.09.2010, 12:50

Gerda hat geschrieben:
Ps Moll erkennt man auch an einzelnen Tönen nicht nur im Dreiklang.


Wie ich leonie verstanden habe: Die Töne dürfen eben nicht einzeln stehen, sondern müssen einander zugeordnet sein. Nicht umsonst spricht man ja von dur- und moll-Tonleitern, meint also Tonfolgen.

Ich möchte aber nochmal sagen, dass diese Definition für das Gedicht keine Rolle spielen muss. Man ist durch die Überschrift schon "richtig gestimmt" und geht so in den Text hinein, das finde ich gut so.

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Beitragvon leonie » 22.09.2010, 13:06

Hallo, Ihr alle zusammen,

Wenn ich lese: In Moll, dann erwarte ich einen deutlicheren musikalischen Bezug in der Metaphorik.

Da ist: ein Glockenton - Stille - ein (Nasen)flügel

Das ist für mich zu wenig für "Moll". Damit man eine Molltonart erkennen kann, müssen mindestens zwei Töne da sein (eine kleine Terz, dann kann man es ahnen), besser drei, als Dreiklang (kleine Terz/große Terz oder Beginn der Molltonleiter auf oder abwärts).

Deshalb wirkt für mich der Titel zu unbestimmt, hat zu wenig Bezug zum Text.

Liebe Grüße

leonie

Gerda

Beitragvon Gerda » 22.09.2010, 13:17

Liebe leonie,

ich lese "Moll" als Metapher, für die Liebe, die nicht in "Dur" gelebt werden kann.
Das hätte ich vllt. weiter oben noch explizit schreiben sollen.

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon leonie » 22.09.2010, 16:16

Ja, das ist mir klar, mir kommt es nur seltsam vor, wenn im Gedicht selber das gar nicht mehr entfaltet wird. Für mich wäre dann so etwas wie ""Ausläuten" "Regentag" oder so plausibler...

Bei Abgesang könnte man das ganze Gedicht darunter summieren, weil es ein Thema angibt. Bei "In Moll" gelingt mir das nicht. Ich weiß nicht, ob man versteh, was ich meine...

Liebe Grüße

leonie

scarlett

Beitragvon scarlett » 22.09.2010, 17:17

Ihr Lieben,

ich denke, dass wir hier nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden.

Der Text hat nichts weiter mit Musik gemeinsam, als dass er durch den Titel eine bestimmte Lesart vorgibt/vorgeben möchte. Er ist quasi durch die Bilder/ den Inhalt eben auf Moll eingestellt und nicht auf Dur. Amanita und Gerda haben schön herausgearbeitet, wie ich mir das gedacht habe.

Liebe leonie, ich verstehe dich zwar einerseits, du erwartest einfach mehr Elemente, die explizit mit Musik zu tun haben aufgrund des Titels, andrerseits aber auch nicht. Aber das ist nicht weiter schlimm, das nächste Mal dann wieder, ok?

Liebe Gerda, für deinen sehr einfühlsamen Kommentar möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Ich hab mich sehr sehr gefreut!

Und natürlich für deine Ansicht, Amanita, auch herzliches Dankeschön!

Der Titel bleibt, wie er ist.

Liebe Grüße euch allen,
scarlett

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noel
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Beitragvon noel » 22.09.2010, 18:12

ohoooooooooooooooo
ich magmagmag ihn
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regen schliert... fein
ich sehe nieselig feinmaschigen schauer
& auch der zEilenbruch
der den regen & die glocke gleichermaszen
zum zerreiszer m8...
fein gesponnen


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der übergang... auch worte rinnen wie der
regen... alles schön melancholisch & perlgereiht
dann die stille, die sich rot färbt
& übergReift, zum nächsten absatz

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die trennung geflüstert, gepresst
& der nasenflügel verebbt noch in leidenscHaft

geil
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel


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