entgegen dem eindruck meines vorkommentators ist mir dieses gedicht zu voll.
oder vielleicht liegt es daran, dass es auf eine art und weise komponiert ist, dass ich versuche zu verstehen (was sonst nicht meine erste reaktion auf ein gedicht ist) und mit dem verstehen stosse ich schon im titel auf schwierigkeiten, gespräch, ungeführt steht da. aber dann geht es los mit dem tauschen der fürworte, also hat ein gespräch stattgefunden, findet ein gespräch statt, dann meint der titel vielleicht das dieses gespräch ohne führung stattfindet, so vor sich hinläuft, ohne dass jemand die fäden zieht, eine richtung vorgibt. eine these, die man ja mit den letzten zeilen der zweiten strophe untermauern könnte, "sprechen wir uns/ in die wortlosigkeit" allerdings: wie macht man das? sich in die wortlosigkeit sprechen? so viel reden, so viele belanglose worte tauschen, dass kein einziges mehr den anderen erreicht, dass man vielmehr diesen zustand erreicht, in dem man glaubt, worte sind am allerwenigsten geeignet miteinander zu kommunizieren? ja, das wäre eine möglichkeit.
eine von "soviel möglichkeiten" über die das lyrische ich "erschüttert" ist
aber spätestens dort bin ich am ende mit meiner interpretation, mit meinem versuch etwas zu verstehen:
Niko hat geschrieben:ohne macht
verjagen wir uns
uneinsichtig
in die aussichtslosigkeit
aber bitte nicht falsch verstehen, ich verlange hier keine erklärungen
sondern wollte nur erzählen, wie es mir beim lesen ergangen ist.
xanthi