Im Schatten der Katze

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Alma Marie Schneider
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Beitragvon Alma Marie Schneider » 10.10.2010, 14:45

Versöhnt bin ich mit mir
Eingeherbstelt in die Farbe
Der blauen Beeren
Blumen die selten blühen
Verzehrt das Auge
Heimlich nagt der Wurm
An ihrem Bunt
Stundensammler streifen mich
Wie weicher Samt

Im Schatten der Katze
Gerettet bin ich Schlafenswarm
Einerlei was deine Lippen sagen
Mir klingt es sehr bekannt
Entlang den gewundenen Ufern
Schaukelt Trost in alten Kähnen
Ringelt sich zu goldenen Peitschen
Parieren müssen schon die Kinder
Für sie gibt es Zauberer und Feen

Ein Quentchen Heiterkeit
Einer Welt hinzufügen
Die doch nur in mein Herz beißt
Die Schlangen verschwinden lassen
Im Eichblatt-Teppich
Ich werde nicht satt bleibe nackt
Im Trug und Wahn der Wirklichkeiten
Hand in Hand geht man damit
In dieser lauten Stadt
Die Schönheit erklärt man nicht, man empfindet sie (Peter Rosegger).

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Eule
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Beitragvon Eule » 25.11.2010, 17:35

Hallo Alma Marie, dieser Text strengt durch seine gleichtönende, verschlüsselte Sprache schon ein wenig an - in der ersten Strophe hat sich das lI ein bisschen bei sich selbst verkrochen, was ihm dann aber hilft, ruhig und gefaßt zu bleiben und seinen Weg weiterzugehen. Schöne Bilder, nachdenkliche, gemütliche Herbstreflektionen, wenn man denn Platz genommen hat bei einer Tasse Tee und aus dem Fenster schaut ... VGr !
Ein Klang zum Sprachspiel.

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 25.11.2010, 20:08

Liebe Alma-Marie,

diesen Text mag ich sehr, er ist ein bisschen wie ein Spaziergang durchs Gemüt und ich bin ganz erstaunt, dass ich "in der lauten Stadt" herauskomme. Da hat sich das lyrische Ich vorher wirklich sehr wirkungsvoll eingeherbstet!

Was ich anstrengend finde und ohnehin in der Lyrik überhaupt nicht mag, ist die Großschreibung der Anfangsbuchstaben in jeder Zeile, unabhängig von evtl. Satzbeginn. Das betont diese Anfangswörter in der Regel unpassenderweise und quer zum Textfluss. Schlafenswarm lese ich als Adjektiv und würde es auch klein schreiben.

Nicht ganz im Reinen bin ich mit dem Bild des Eichblattteppichs. Eichblatt ist ein sehr deutsches Symbol, aber sicher meinst du das hier gar nicht? Vielleicht eine andere Baumart nehmen?

Der Trost, der zu goldenen Peitschen wird, ist ein besonders schönes Bild!

Viele Grüße
fenestra


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