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Verfasst: 10.11.2010, 11:23
von leonie
sorry, wird veröffentlicht

Verfasst: 10.11.2010, 18:04
von Eule
Hallo leonie, las das Gedicht mit viel Vergnügen, denn es schildert flüssig und fröhlich etwas von den schönen Seiten des Novembers. Viele Grüße !

Verfasst: 11.11.2010, 12:25
von fenestra
Liebe leonie,

nun war ich gespannt, wie du den November verdichtest!

Für mich klingt das, wie ein Bericht aus einer fernen Gegend, in der der November leise und verhalten auftritt. Ich kann mir das gut vorstellen, die Nebel- und Nieselregenschleier, die graue Gaze (schön!). Ich sehe diese japanischen Holzschnitte vor mir mit nebelumwallten Schluchten in zarten Farben.

Allerdings deckt es sich an keiner Stelle mit dem November, wie er hier im Nordwesten auftritt. Hier reißen Wolken auf, rasen über den Himmel. Regen kommt immer von der Seite, dringt überall ein. Die nassen Baumstämme sind schwarz, die letzten Blätter knallgelb, das Grünland intensiv grün trotz der matten Beleuchtung (also sind die Farben nicht verhalten sondern eher ungehalten). Unser November flüstert nicht, sondern brüllt und zerrt an den Läden.

Ich ergänze dein Gedicht also für mich so, damit es stimmt:

Es gibt ein Land
da spricht der November leise ...

Übrigens schwingt bei "Lieder" für mich immer Lider mit - halbgeschlossene Lider. Würden auch noch sehr gut hinein passen.

Viele Grüße
fenestra

Verfasst: 11.11.2010, 17:17
von scarlett
liebe leonie,

mir gefällt das. fast ausnahmslos.

der doppelte artikel im titel und in der ersten verszeile macht es allerdings für mich etwas schwerfällig.

ich würde auch evtl. ein "bisher" einfügen, weil dass der november so daher kommt, wie in deinem text, ist ja eher die ausnahme in unseren breitengraden.

sehr gern gelesen!

lg
scarlett

Verfasst: 11.11.2010, 20:48
von leonie
Lieber Arne,

dankeschön! Das freut mich...

Liebe fenestra,

ich wollte etwas zur Ehrenrettung des Novembers schreiben :-) . Und ich fand diesen Tag, an dem der November so war. Manchmal, wenn er eher nieselig als stürmisch ist, dann empfinde ich ihn so und mag das sehr...
Ich freue mich sehr über Deine Bemerkung Lieder/Lider, denn genau das ging mir durch den Sinn!

Liebe scarlett,

Dir auch vielen Dank, ich überlege nochmal, ob ich über einen anderen Titel das Schwerfällige rauskriegen kann...

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 11.11.2010, 21:39
von leonie
So, habs geändert, war eigentlich ja nur eine Kleinigkeit, danke Euch nochmal!

LG leo

Verfasst: 11.11.2010, 21:45
von fenestra
Eine Kleinigkeit, aber keine Nebensache! Der neue Titel ist absolut treffend, jetzt brauche ich mir auch kein anderes Land mehr dazu zu denken. Was ein paar Buchstaben so ausmachen!

Verfasst: 11.11.2010, 21:48
von leonie
Hihi, ich kam drauf, weil ich mal ein Gedicht geschrieben habe, das "Auch Herbst" hieß....

Danke Dir, fenestra!

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 11.11.2010, 23:57
von ferdi
Hallo Leonie!

Ich hätte es schön gefunden, wenn der dritte Abschnitt auch bezüglich der Wortbewegung angefangen hätte zu tanzen und Verwegenheit zu zeigen. So, wie er jetzt daherkommt, ändert sich zwar auf der Sinnebene einiges, aber die Sprache bleibt gleich... Auch fände ich es einleuchtender, wenn das Gedicht auf "Hoffnungswort" schließt und nicht auf "Ohr"

und flüstert mir ins Ohr
verwegen
ein Hoffnungswort


Hm. Die Stellungsmöglichkeiten der einzelnen Sinneinheiten sind natürlich zahllos. Jedenfalls: Ich mag deinen November!

Ferdigruß :-)

Verfasst: 13.11.2010, 11:40
von leonie
Lieber ferdi,

ich danke Dir. Hm, ich finde immer, zu mir passt eine so "gewagte" Wortstellung so wenig. Aber vielleicht muss ich auch einfach mal mutiger werden....

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 13.11.2010, 19:05
von Herby
Liebe leonie,

der November war schon immer der Monat, den ich von allen am wenigsten mag - umso schöner finde ich deine Darstellung eines eigentlich gar nicht so unsympathischen Gesellen mit der angemessenen Mischung aus Optimismus und Wehmut, Humor und Nachdenklichkeit.

Ein Punkt noch, den auch Ferdi angesprochen hat: das Ohr. Auch mich stört die Schlussposition, weil sie ihm eine Betonung verleiht, die ich im Kontext des Gedichts nicht nachvollziehen kann. Bedarf es deiner Ansicht nach des Ohres überhaupt (wohin soll Herr N. denn sonst flüstern, wenn nicht dahin ;-) ?)? Ich kann mir deinen Text auch gut ohne Ohr vorstellen.

Sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße,
Herby

Verfasst: 13.11.2010, 20:09
von Max
Liebe Leonie,

ein interessanter Text, der in den ersten zwei Strophen den November auf gekonnte, wenn auch bekannte Art besingt. Ich mag hierbei die Stimmung, die ich für deutlich gelunegener oder dem November angemessener halte als besipielsweise in Grass' Novemberland. Gut ist auch, dass in Strophe drei noch Bruch stattfindet, der für meinen Geschmack auch noch kräftiger sein könnte. Ich hänge (nun zum widerholten Male) an den "Grauen Gazen", die ich nur bildhaft, aber nicht direkt lesen kann ...

Liebe Grüße
Max

Verfasst: 13.11.2010, 21:25
von leonie
Lieber Herby,

dankeschön für Deine Rückmeldung (mit Ohren!). Bezüglich der Ohren bin ich unsicher, das ich nicht sicher bin, ob flüstern ohne Objekt stehen kann. Hm, vielleicht muss ich doch nochmal über eine Umstellung nachdenken, vielleicht

Manchmal aber
tanzt er und
flüstert ins Ohr mir
verwegen
in graue Gaze gehüllt
ein Hoffnungswort


Lieber Max,

danke auch Dir, freut mich, dass Du die Stimmung magst (ehrlich gesagt kenne ich das angesprochene Novemberland nicht), was meinst Du mit "direkt" lesen?

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 13.11.2010, 22:05
von Herby
leonie hat geschrieben:ob flüstern ohne Objekt stehen kann


M.E. geht das (evtl. mit der Präp. "zu") durchaus. Die angedachte Variante finde ich (auch mit Ohr) besser, da das letzte Wort und seine durch die Stellung vermittelte Betonung hierbei für mich stimmig sind.

Lieben Gruß,
Herby