Liebe Amanita,
das habe ich gerade erst gefunden und mir gefällt (sofern man das hier sagen kann) der Text auch sehr gut, vor allem sehe ich hier, wie die
Kurzform des Textes aufgeht, das ist so wirklich bei mir selten der Fall, aber hier meine ich es ganz deutlich zu spüren: wäre der Text länger, ausgesprochener, würde er seine "Magie", seine Ziehkraft verlieren.
Ich finde, der Text wirkt wie ein psychologisches Blitzbild: für einen Moment erhascht man den Blick auf etwas (scheinbar dunkles) und durch die Schlusszeile "du regenheilige" macht man dann aus diesem unheimlich kurzen Eindruck eine Empfindung/Theorie/ein Gefühl und das alles gerinnt dann zu einer (scheinbaren?) Bedeutung. Und so funktionieren ja auch (eine bestimmte Art?) von Erinnerungen, so hält man etwas fest, besonders etwas einem dunkel erscheinendes, worin man aber doch aufgehoben ("sangen", Milch) war. Mir gefällt daher die Struktur.
Ich krittel ja oft an den Titeln herum, aber hier gefällt er mir
liebe Grüße,
Lisa