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im regenlicht

Verfasst: 09.06.2011, 17:12
von Amanita
im regenlicht

tauchen sich spiegel grün

wischen verletzte blütenkelche
wasserfarben durch den staub
und reden-reden prallgetrunken

Verfasst: 09.06.2011, 18:02
von noel
wundersam...
ich sehe violette, gelbe farbwege im wasser

Verfasst: 09.06.2011, 18:03
von Amanita
Sollst Du auch - *lach*

Verfasst: 13.06.2011, 09:19
von Amanita
(irgendwie schade: Ich hätt gern mehr dazu "gehört")

Verfasst: 13.06.2011, 09:24
von noel
es ist für mich
ein an vanitas bilder
angelehntes wortgemälde
das wErdende vergehen
die schönheit in der vergänglichkeit

Verfasst: 13.06.2011, 09:37
von Amanita
Wunderbar, noel, ich danke für Deinen 2. "Einstieg".

Auch wenn ich eher den Rest des Forums "anbemerkt" habe und weniger Dich - Du "hattest" ja schon... -, so ist es schön, dass Du Dich nochmal gemeldet hast.

Verfasst: 13.06.2011, 10:09
von eve
noel hat das sehr schön ausgedrückt, wie auch ich dieses gedicht empfinde.
wie viele deiner gedichte spricht es mich sehr an.

eve

Verfasst: 13.06.2011, 11:33
von Gerda
Liebe amanita,

nun ist dein Gedicht schon fein von noel beleuchtet worden.
Nach mehrmaligem Lesen nimmt mich die kleine Naturbetrachtung lebhaft mit, ich sehe wie Blütenkelche trunken vom Regen praller werden und Lebenslust versprühen.

Mit dem "tauchen sich spiegel grün" assoziiere ich auch nach längerem Nachdenken innerhalb des Textes nichts, außer dass kleine Teiche im Wald grüne Spiegel haben, nur, dass dann dort ausgrechent kaum Blütekelche sind die die Farben ihrer Staubgefäße ins Wasser geben. Hört sich dennoch interesssant an, eine Formulierung, die m. M. n. an anderer Stelle platziert, ganz bestimmt Wirkung entfalten könnte.

Bisher suche ich vergeblich nach dem Mehr dahinter, welche andere Ebene, als die der Naturbetrachtung kann ich finden?
Geht es wirklich auch um Vergehen? (Vanitas, ursprünlich: Es ist alles eitel/vergeblich)
Mir drängt sich das nicht auf, lese es aber bei noel,

Vielleicht ist es aber auch ein Text, der nur in der Schwebe wirkt und ein wenig nebelhaft, wie feiner Regen bleiben muss.

Liebe Grüße
Gerda

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Verfasst: 13.06.2011, 18:04
von Amanita
Erstmal danke Euch allen (@eve, besonders auch für das sehr motivierende Sätzchen!!) - ich werde noch näher auf Deine Frage eingehen, liebe Gerda, jetzt bin ich nur "im Vorbeigehen" hier.

Verfasst: 13.06.2011, 22:31
von Amanita
So, liebe Gerda, jetzt habe ich mehr Zeit und kann etwas mehr auf Deinen Beitrag eingehen.

Blumen sind ein(s der vielen) Vanitas-Symbol(e), und das habe ich hier auch aufgegriffen bzw. verstärkt durch das Wort verletzt. Aber Du hast recht, es ist mehr Naturbetrachtung/ Stimmungsbild als "höhere Ebene", die ich nur anklingen lassen möchte. Du hast auch recht: Die "Schwebe" zwischen schön und nicht schön war mir ein Anliegen. Regen ist ja vielfach eher negativ besetzt - wenn man nicht, wie kürzlich erst, sehnlich auf Regen wartet.
Mit grünen Spiegeln sind allerdings keine Teiche gemeint, sondern die spiegelnden Flächen - hier eher Wege als Straßen -, die sich durch den Regen bilden. Im Garten, Park, ~Wald spiegelt sich dann das Sommergrün.