(in klammern)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 18.06.2012, 22:42



(in klammern)


zeit für schnitte
wenn die täler zu bergen werden
und man unter wasser lebt

nur mit geschlossenen augen
bin ich sicher
derzeit
(ein lebenswichtiges wort)

es ist mühsam geworden
zu meinen was man sagt schreibt singt
bedeutungen liegen
im bedeutungslosen

schnitt

jetzt sollte man schwimmen
hinter die regenbögen
und ausschreiben aussingen
und vor allem aussagen
(lebenswichtiger noch als ´derzeit´)





.

scarlett

Beitragvon scarlett » 19.06.2012, 20:16

ein gedicht, in dem es mir um wahrhaftigkeit zu gehen scheint, lieber niko.

gefällt mir sehr gut, überzeugt mich.

lg
monika

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Eule
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Beitragvon Eule » 21.06.2012, 09:49

Hallo Niko, mir gefällt die experimentelle Form dieses Textes. Strophe 1 könnte noch mehr Direktheit gewinnen, z.B. "zeitschnitte" statt "zeit für schnitte", in der dritten könntest Du ebenfalls verkürzen (z.B. nur "sagt und singt" als inhaltliche Klammer der Aufzählung).
Das daran anschließende Paradoxon würde ich durch ein "auch" stärker betonen. Die Zeilen 3 und 4 der letzten Strophe ließen sich ebenfalls verkürzen.
Zuletzt geändert von Eule am 25.06.2012, 08:19, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 24.06.2012, 16:15

das lebenswichtige ist womöglich die Klammer, die die schnitte umgibt.
in der man schwimmen kann und die man sich aufzulösen vorstellen kann.
mich überzeugt das gedicht, weil es schneidend ist, es hat diesen schnitt im inhalt, macht ihn spürbar, auch wenn ich einige worte eventuell noch überdenken und auswechseln würde. in der ersten strophe ist mir das z.b. ein bisschen zu viel, unter wasser zu leben und die täler die berge werden, während die folgende strophe sehr klar und prägnant sagt, wie es um das lyrisches ich steht.
Zu Eule: Zeitschnitte ist aber etwas sehr anderes als Zeit für Schnitte. Das wäre kein Eingriff in die Form, sondern in den Inhalt des Gedichtes, m.M. nach.
Xanthi

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birke
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Beitragvon birke » 27.06.2012, 20:50

Ja, einfach ja.

Spricht mich sehr an, lieber Niko! :daumen:

Liebe Grüße
Diana
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Niko

Beitragvon Niko » 28.06.2012, 09:50

danke für eure kommentare!

deine vorschläge, eule, wären denkbar, würden aber würze und sinn des ganzen verwässern, wie ich finde. ich denke, ich werde es so lassen, wie es ist.

freue mich über eure reaktionen: niko

Gerda

Beitragvon Gerda » 01.07.2012, 12:21

Lieber Niko,

wann, wenn nicht jetzt ... fällt mir ein bei deinen Zeilen, die für mich einen "Befindlichkeitspunkt" tief in mir treffen.
Gelungen die Bilder und auch die Aussage.

Liebe Grüße
Gerda

Niko

Beitragvon Niko » 01.07.2012, 19:05

danke, gerda!

liebe grüße: niko


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