Hallo louisa,
Bitte nehme doch auch einmal ernst, wenn Dir jemand helfen möchte. Man kann sich hier nur verbessern. Man kann doch nicht einen Text hier her stellen, die Arme verschrenken und nicht mehr daran feilen wollen. Überarbeiten ist gar nicht so eine schlimme Sache, so lange Dein Gedichtband noch nicht erschienen ist.
Die Gedichte, die ich momentan poste, sind (wie man den Datumsangaben entnehmen kann) schon relativ alt. Ich habe mit ihnen abgeschlossen, poste sie aber dennoch, um Anregungen für spätere Werke zu erhalten.
Den kannst Du ja dann Herrn Goethe widmen.
Irgendwie fühl ich mich grad mal verarscht. Ich habe nie behauptet, dass ich nur "altmodische" texte (wie du meinst) schreibe; ich bin flexibel und beharre nicht stur darauf, das mein favorisierter Stil der einzig wahre ist. Oder weist dieses Gedicht hier Züge aus dem vorletzten Jahrhundert auf???
Gut, damit mein Gedicht zumindest verstanden wird, werde ich es mal interpretieren (obwohl ich es nicht mag, meine eigenen Texte zu erklären)
Schweigende Lippen
Sprechen
Bände
Sprechende Münder
Schweigen
Im Herzen
Mondschein
Aus schweigenden Lippen kann man jede Menge ablesen. Wenn du deinen Partner fragst, ob er dich liebt, und er dann nicht antwortet, dann ist das ziemlich eindeutig. Aber ebenso kann derjenige, der spricht, etwas sagen, was er nicht meint, er schweigt also im Herzen.
In Bezug auf den Mondschein: Mond, als Hinweis darauf, dass sich diese Situation zw. lyr. Ich und Du bei Nacht abspielt. Der Schein soll andeuten, dass (noch) nicht die Wahrheit ans Licht kommt, sondern alles noch schein ist.
Nagende Zweifel
Nagen
An meiner Unterlippe
Selbstverletzend
Verletze
Ich dein Selbst
Aber die ersten Zweifel werden wach, nachdenklich kaut das lyr. Ich auf seiner Unterlippe, verletzt sich dadurch selbst und verletzt mit seinen Zweifeln auch das lyr. Du.
So hören wir
Heiter scheinende Sonnenworte
Und stehen im Regen
Am verregneten Sonntag
Mondwirklichkeit
Die beiden reden über heitere Dinge (sonnenworte), die aber, wie bereits erwähnt, nur Schein sind. Letztendlich stehen sie doch im Regen. Und diese Erkenntnis ist die Mondwirklichkeit.
So, und nun zu deiner letzten Anmerkung:
Darf ich dann Jakob van Hoddis ebenfalls des "titeldiebstahls" bezichtigen?? Was glaubst du, wie viele Gedichte es gibt, die den Titel "Ich liebe dich" tragen? Dennoch sieht man ihn immer wieder, und das, obwohl er total verbraucht und einfallslos ist (ja, deine Else hat ihn auch verwendet

). Dies ist nun mal meine Interpretation des Weltendes, wobei mich Lasker-Schüler und von Hoddis inspiriert haben.
Liebe Grüße,
Stigma