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Vermisst

Verfasst: 19.11.2012, 21:51
von Kurt
Unsere Zuneigung zu Beginn,
eine unermüdliche Gier.
Wo verzog sie sich hin?
Ersoff sie im Bier?
Warum nicht diese Konstanz,
bleibend wie meine Abneigung,
jene beim Giftschlangentanz;
nahm wohl `ne Abzweigung.

Vermisst

Verfasst: 30.11.2012, 10:01
von Klimperer
Hallo Kurt,

vorhin sah ich, dass niemand auf mein Letztes Gedichtchen reagiert hatte: Unter "Antwort" stand eine Null ...

Aus Neugier habe ich geschaut, wer sonst ignoriert wird, um nicht ganz alleine in meinem Unglück zu sein, da sah ich, dass auch zu deinem Gedicht niemand reagiert hat, bis jetzt. Nun, ich habe es gelesen, und, ich meine es ehrlich, ich finde es sehr gut.

Verfasst: 30.11.2012, 19:52
von ecb
Man sollte nicht erwarten, dass nur andere etwas zu den eigenen Texten sagen, man sollte selbst auch die Texte anderer kommentieren. Meine Erfahrung ist, dass man dann nicht ignoriert wird. :pfeifen:

In diesem Sinne
Eva

Verfasst: 30.11.2012, 20:05
von scarlett
ecb hat geschrieben:man sollte selbst auch die Texte anderer kommentieren. Meine Erfahrung ist, dass man dann nicht ignoriert wird. :pfeifen:


aha ... na ja, so unterschiedlich können erfahrungen sein.

Verfasst: 30.11.2012, 22:40
von RäuberKneißl
Reim und flappsiger Ton, rhythmisch sauber und auf Pointe getrimmt, das geht immer gut zusammen.
Ich bin sicher, dass für dich eine klare Linie von den ersten vier Zeilen zu den zweiten führt. Inhaltlich könnte ich mir den zweiten Vierzeiler noch expliziter vorstellen - der Wechsel vom 'unsere Zuneigung' zu 'meine Abneigung' führt ins Unscharfe, das empfinde ich bei dieser Form als störend: wer nahm denn nun die Abzweigung, wem fehlte die Konstanz?
Grüße
Franz

Verfasst: 01.12.2012, 07:20
von Niko
hallo kurt,
aus zuneigung wurde an einer abzweigung eine abneigung. das spiel dieser drei worte allein finde ich gut gelungen und gut gesetzt. der rote faden durch den text. völlig unerheblich für mich, wer wann wo und warum die abzweigung nahm. es ist am ende eine sarkastische feststellung. ein augenzwinkern auf ein schwer verdaubares ereignis. und mir persönlich gefällt diese art umgang mit dem beschriebenen problem. das einzige, was mir ein bisschen platt ist, ist das "ersoffen im bier" - das finde ich wirklich zu flach und könnte gerne ersetzt werden.

sehr gern gelesen!

liebe grüße, niko, hiermit gegen die völlige ignoranz handelnd

Verfasst: 02.12.2012, 17:21
von fenestra
Hallo, Kurt,

von diesem Text bin ich nicht so überzeugt, wie meine Vorredner.

"Wo verzog sie sich hin?
Ersoff sie im Bier?"

Diese Zeilen sind das Niveau von eilig zurechtgezimmerten Fetengedichtchen - wenn du weißt, was ich meine. Und dann kommt ein sprachlicher Bruch - die "Konstanz" als einziges Fremdwort, wohl wegen des Reims auf Tanz. Die Konstanz sollte bleiben? Aber das Wort Konstanz bedeutet doch bereits Unveränderlichkeit, also etwas Bleibendes. Das ist hier nicht fein durchdacht und auch nicht orginell. Die Konstanz kann auch keine Abzweigung nehmen (höchstens, wenn es eine Konstanze wäre). Oder wer ist mir "jene" gemeint? Und wenn ein Giftschlangentanz stattgefunden hat, ist die Abneigung ja wohl auf beiden Seiten vorhanden.

Das interessante Wortspiel 'Zuneigung - Abzweigung - Abneigung' könntest du sicher noch besser in Szene setzen.

Viele Grüße
fenestra