die Zeit ist ein Mantel
der mir früher zu weit schien
da lachte der Änderungsschneider
ich habe den Mantel
mit der Zeit ausgestopft
Ideen und Pläne
überkragten die Nächte
ich habe im Mantel
Kinder getragen
sie durch den Winter mit ihm gewärmt
mit ihnen gehofft
dass er nie zu eng wird
für uns
inzwischen sind seine Säume
zu Fäden gerissen
hat alles seine Zeit
die Zeit ist ein Mantel
Liebe Amanita,
dein Text ist für mich ein Schuh, ein angenehmer. Ich schlüpfe gern in ihn hinein und gehe mit ihm beschwingt eine zeitlang. Er ist mir nicht zu groß, macht mir keine Blasen. Ist okay!
Kurt
dein Text ist für mich ein Schuh, ein angenehmer. Ich schlüpfe gern in ihn hinein und gehe mit ihm beschwingt eine zeitlang. Er ist mir nicht zu groß, macht mir keine Blasen. Ist okay!
Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Hallo Amanita, hier stört mich das "starre", formale Gerüst aus durchgehenden Zweizeilern. Die inhaltlichen Perspektiven verändern sich und die Entwicklung des Textes mündet in einen Einzeiler, wie in eine abschließenden Moral. Das passt für mich nicht gut zueinander, obwohl ich die sprachlichen Bilder des Gedichtes (bis auf das "unnötige" überkragten) gelungen finde.
Ein Klang zum Sprachspiel.
Hallo Amanita,
ich hatte ja letztens irgendwann mal erwähnt, dass ich diese Verbindungen zwischen abstrakten und konkreten Begriffen problematisch finde. Das liegt daran, dass solche Verbindungen meistens leicht zu bilden sind und etwas austauschbar und willkürlich bleiben; denn im Grunde genommen kann man fast jedes konkrete Motiv mit irgendeinem abstrakten Gefühl verbinden, dieses Bild stringend durchdeklinieren und fertig ist das Gedicht. So etwas finde ich dann nicht spannend. Hier sind es die folgenden Verse
die mich eher kalt lassen. Eigentlich könnte man alles in diesen Mantel stopfen. Das ganze Bild ist also nur so eine Projektionsfläche, ein Instrument und verliert seinen Eigenwert, seine Kraft.
Dagegen finde ich z.B. deine "Nocturne" weit stärker, weil da eben nichts behauptet wird, sondern ich ein konkretes Stimmungsbild vor Augen gestellt bekomme.
Wollte ich nur nochmal gesagt haben, weil ich ja vieles von dir wirklich mag und es schade finde, wenn in der Qunatität der eingestellten Gedichte für mich die Qualität etwas verloren geht.
LG David
ich hatte ja letztens irgendwann mal erwähnt, dass ich diese Verbindungen zwischen abstrakten und konkreten Begriffen problematisch finde. Das liegt daran, dass solche Verbindungen meistens leicht zu bilden sind und etwas austauschbar und willkürlich bleiben; denn im Grunde genommen kann man fast jedes konkrete Motiv mit irgendeinem abstrakten Gefühl verbinden, dieses Bild stringend durchdeklinieren und fertig ist das Gedicht. So etwas finde ich dann nicht spannend. Hier sind es die folgenden Verse
ich habe den Mantel
mit der Zeit ausgestopft
Ideen und Pläne
überkragten die Nächte
die mich eher kalt lassen. Eigentlich könnte man alles in diesen Mantel stopfen. Das ganze Bild ist also nur so eine Projektionsfläche, ein Instrument und verliert seinen Eigenwert, seine Kraft.
Dagegen finde ich z.B. deine "Nocturne" weit stärker, weil da eben nichts behauptet wird, sondern ich ein konkretes Stimmungsbild vor Augen gestellt bekomme.
Wollte ich nur nochmal gesagt haben, weil ich ja vieles von dir wirklich mag und es schade finde, wenn in der Qunatität der eingestellten Gedichte für mich die Qualität etwas verloren geht.
LG David
hallo amanita,
um den titel beneide ich dich ein wenig, der ist grandios gut.
warum kann ich dir nicht sagen, abe die änderungsschneidereien und versäumungen sind nicht mein geschmack. ohne diese elemente würde es mir deutlich besser gefallen. der titel "die zeit ist ein mantel" wird von dir gleich in der ersten zeile wieder über den haufen geschmissen mit "früher" - ich hätte mir gewünscht, du wärest beim "ist-zustand" geblieben! und hättest beschrieben, was der mantel IST - für das lyrich.
liebe grüße: niko
um den titel beneide ich dich ein wenig, der ist grandios gut.
warum kann ich dir nicht sagen, abe die änderungsschneidereien und versäumungen sind nicht mein geschmack. ohne diese elemente würde es mir deutlich besser gefallen. der titel "die zeit ist ein mantel" wird von dir gleich in der ersten zeile wieder über den haufen geschmissen mit "früher" - ich hätte mir gewünscht, du wärest beim "ist-zustand" geblieben! und hättest beschrieben, was der mantel IST - für das lyrich.
liebe grüße: niko
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