Seite 1 von 1
ohne Titel
Verfasst: 02.07.2013, 00:07
von Amanita
zweite Version / versuchsweise /
ein schleppendes Netz
mit Rosenköpfen
zerwühlten Sätzen
trag ich
du mochtest mich nicht mehr
in Worte kleiden
ein schleppendes Netz
mit Rosenköpfen
zerwühlten Sätzen
trag ich
du mochtest mich nicht mehr
in Worte kleiden
mein nacktes Alter
sagtest du
beleidige dich
Verfasst: 10.07.2013, 17:00
von Eule
Das lI klagt hier in Form einer Gegenüberstellung von Wunsch und Wirklichkeit. Teil 1 könnte sprachlich flüssiger und grammatikalisch stimmiger ausfallen, die Reduktion der Silben/Zeile schlägt sonst zu leicht auf den Inhalt durch. Das könnte dann zu leicht inhaltlich auf elementaren, verletzten Stolz bezogen werden, oder ist das so gemeint ? Dies würde dann aber die Aussage der Strophe 2 schwächen.
Verfasst: 10.07.2013, 20:43
von Amanita
Hallo Eule - was ist grammatisch nicht richtig?
Nein, verletzten Stolz meine ich nicht. Es ist ein Statement, weiter nichts (etwas "kurzatmig", ja, das finde ich passend) ein Blick auf einen Scherbenhaufen, der im zweiten Teil noch einmal näher beleuchtet wird.
Verfasst: 06.08.2013, 12:28
von Eule
Hallo Amanita, jetzt lese ich den Text besser. Die Strophen korrespondieren so gut miteinander.
.gif)
Verfasst: 20.11.2013, 10:27
von wolpertinger
Hallo Amanita, ich finde ein Bild in der ersten Strophe nicht stimmig, und eins in der zweiten unglücklich.
Ein schleppendes Netz....trag ich.
Ganz abgesehen davon, dass es ein schleppendes Netz in der Fischrei gibt.
"nacktes Alter" Auch wenn man hin und wieder von nackten Tatsachen spricht, finde ich die Formulierung nicht gut.
Die zweite Strophe verstehe ich leider nicht, vielleicht auch, weil ich mir nicht vorstellen mag, dass es da um eine Person ohne Selbstwertgefühl geht.
Grüße
Wolf
Verfasst: 20.11.2013, 11:05
von Amanita
Klar, Fischerei. Aus Verzweiflung fishing for compliments - vielleicht.
Und genauso klar: Gern stellt man sich nicht vor, wie das Selbstwertgefühl den Bach runter geht. Nein, zunichte gemacht wird. Aber meine Umgebung erzählt so viele solcher Geschichten. Die tollsten Frauen sind gedemütigt worden - "zu langweilig" sei sie für ihren Mann gewesen, berichtete mir eine.
Ich sehe da eine schmerzvolle Kulturlosigkeit. Wie würdest du das formulieren?
Verfasst: 20.11.2013, 18:37
von Klimperer
Würde man die letzten drei Verse weglassen, hätte man ein Juwel.
Verfasst: 20.11.2013, 18:45
von Amanita
wäre eine Möglichkeit, ja, könnte mir gefallen - danke, Klimperer.
Verfasst: 20.11.2013, 20:44
von Klimperer
In der Schachsprache würde man sagen: "Würde man die letzten drei Verse opfern..."