Überblendet

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Kurt
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Beitragvon Kurt » 28.07.2014, 15:31

Bild
Ich habe mich eingerichtet,
in meinem Terrarium,
einem Überbau, möbliert
aus Quarks und Strings;
hause in Verschränkung
mit meiner 3D-Welt;
gehe widerwillig
runter zum Brunnen
in meine Altwohnung;
mag sie nicht, die naive
Realität aus Fleisch und Blut,
wo mich der Durst plagt
oder der Zahnarzt, wenn
sein Bohrer mich aus dem
Quantenidyll fräst.
Zuletzt geändert von Kurt am 09.08.2014, 01:52, insgesamt 4-mal geändert.
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

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Eule
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Beitragvon Eule » 31.07.2014, 10:38

Hallo Kurt, der Ton des Textes ist ja trotz der Kritik am Alltagstrott ebenfalls sehr realistisch. Trotzdem kommt mir die "Moral der Geschicht" ein wenig einseitig vor. :-)
Ein Klang zum Sprachspiel.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 31.07.2014, 12:33

Hallo Eule,

da hast du den Text anders aufgenommen, als ich beabsichtigt habe. Wir haben in uns ein Weltbild verinnerlicht entgegen dem/der naiven Realismus/Realität, auf den/die wir aber immer wieder zurückgeworfen werden und es uns schmerzlich bewusst wird, beim Arzt etwa, da fühlen wir uns aus unserem Quantenterrarium geworfen.

LG Kurt
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