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verweht

Verfasst: 03.01.2016, 18:29
von Elsa
ehe ich endgültig welke
schließlich verschwinde
von hier
will ich ...

ehe es mich verweht
wie das letzte birkenblatt
im november
will ich ...

ehe das große versinken
im dunkel beginnt
umgeben von erde
will ich ...

ja was nur ...

vor dem welken, verwehen, versinken
ist voll das leben ~ ich schöpfe es aus ~
will nichts mehr nachher

Verfasst: 04.01.2016, 21:01
von Mucki
Ein sehr nachdenklich stimmendes Gedicht, liebe Elsie,

zumindest der Schluss enthält ein positives Element, das dennoch mit einem Endzeit-Hauch versehen ist.

Liebe Grüße
Mucki

Verfasst: 07.01.2016, 14:50
von Elsa
Danke, liebe Mucki.
Ich denke, ab einem gewissen Alter denkt man einfach drüber nach.

Liebe Grüße
Elsie

Verfasst: 07.01.2016, 16:47
von Mucki
Mit dem Alter hat das eher weniger zu tun, glaube ich, Elsie. Dieses Thema beschäftigt mich schon Jahrzehnte, wie du weißt. Es kommt wohl auf die Lebensumstände an und auch, ob man von Natur aus eher optimistisch oder pessimistisch veranlagt ist. Da spielt so vieles mit.

Verfasst: 07.01.2016, 17:12
von Pjotr
Schön aufgebaute und harmonisch-rhythmische Gedankenkomposition, finde ich.

Verfasst: 07.01.2016, 17:58
von Elsa
Stimmt auch wieder, Mucki, kommt eben drauf an...

Danke Pjotr!

Verfasst: 08.01.2016, 00:13
von birke
keine frage des alters, sondern eine frage der erfahrungen, denke ich. bleibt die frage: ist es ein versinken im dunkel oder letztlich vielleicht auch ein aufgehen im licht? ein schöner text!

Verfasst: 08.01.2016, 15:13
von Elsa
birke hat geschrieben:keine frage des alters, sondern eine frage der erfahrungen, denke ich. bleibt die frage: ist es ein versinken im dunkel oder letztlich vielleicht auch ein aufgehen im licht? ein schöner text!


Vielen Dank. Ob Licht oder Dunkel, nun, auch das ist wohl momentane Stimmungsfrage.

LG
Elsa