Blauer Salon

... oder von einfällen und zufällen

ich möchte etwas schreiben
aber mir fällt nichts zu, nichts ein
außer, dass ich beschwingt bin und mich leicht fühle /natalie cole ist gestorben/ und dass dieser winter so mild gestimmt ist /ein glück auch für die reisenden/ liegt vielleicht an deinem wort, das du mir damals gabst, weißt du noch, unter dem himmel der sterneninsel und daran, dass du es erneuert hast. die gedichte schlafen nicht, sie ruhen nur, um zu reifen, sagst du und ich sage, so ist es auch mit der liebe. /dieses kind auf der straße/ so fällt licht ins jahr und endlich sehe ich das papier, weiß und verlockend. wie der stift über die seiten fliegt. in wessen hand?
ich möchte etwas schreiben und dein wort
fällt mir zu, in meinen schoß.

Hallo Birke,

"die Liebe ruht, um zu reifen". Und dann fällt sie einem zu wie ein Wort, wie ein Schreiben.
Ich glaube, man muss lange suchen, um einen Text von dir zu finden, der nicht um das Wort/ das Schreiben kreist, oder kreißt, weil es immer auch Geburten sind, die Worte geliebte Figuren werden und Tür zu Metaphorik. So auch in diesem Text. Gut gefällt mir, wie du den Prozeß beschreibst mit den losen erdigen Fragmenten, wie "natalie cole ist gestorben" "dieses Kind auf der Straße" (da hätte ich mir gerne Spezifischeres gewünscht) um dann der ursprünglichen "Beschwingung" zum Fliegen zu verhelfen.

Grüße

ich mag den text und brauche nichts spezifischeres.
lg

Nifl hat geschrieben:Ich glaube, man muss lange suchen, um einen Text von dir zu finden, der nicht um das Wort/ das Schreiben kreist,

ich glaube, da hast du recht, nifl ;) ja, das ist momentan (oder schon länger) zentrales thema, weil es mich beschäftigt, das wort, das schreiben an sich.
danke euch, nera und nifl! :)