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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klimperer

Beitragvon Klimperer » 02.07.2016, 14:31

Die Blätter
der Platane
winken dem Wind

Klara
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Beitragvon Klara » 02.07.2016, 15:11

schön...
zwar schrieb icvh gerade - ohnehin sachlich falsch - nichts sei vollkommen, diese drei verse sind es aber doch

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 02.07.2016, 15:15

Die Blätter lügen; es ist der Wind, der winkt. Die muskellosen Blätter sind nur des Windes Ja-Sager.

Klara
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Beitragvon Klara » 02.07.2016, 15:21

... Blätter lügen nie!
Ebenso wenig wie gelungene Haikus :)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 03.07.2016, 11:19

Klimperer, mir ist das zu viel die der dem und für mich unmotiviert wirkende Zeilenumbrüche.
Blätter winken dem Wind

Pjotr hat geschrieben:Blätter lügen; es ist der Wind, der winkt.
Das fand ich erfrischend dazu.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Kurt
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Beitragvon Kurt » 03.07.2016, 17:01

Also Leute, "winkende Blätter". Wie seid ihr denn drauf? Geht doch gar nicht.

LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 03.07.2016, 17:14

Blätter lügen; es ist die Wahrheit, die winkt.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 03.07.2016, 21:52

Ich habe sogar schon blätternde Winker gekannt. Und geplättete Trinker.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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birke
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Beitragvon birke » 03.07.2016, 22:03

blätter lügen nicht. es ist der wind, der lügt; und die wahrheit, die winkt.
;-)
wobei: ein blatt ist einfach, was es ist. so der wind. und die wahrheit ist irgendwo dazwischen. :)

(ich mag dieses haiku-artige.)
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 03.07.2016, 22:41

Wahrheit bedeutet Übereinstimmung zwischen Aussage und Tatsache. Eine Aussage kann nur entweder wahr oder unwahr sein. Wahrheit ist niemals mehrdeutig. Nur Aussagen können mehrdeutig sein. Wenn sie mehrdeutig sind, und die Wahrheit nicht lesbar ist, dann muss man die mehrdeutigen Aussagen in mehrere eindeutige aufteilen, und jedes Einzelteil einzeln die Wahrheit sagen lassen. Zur Not muss man das immer weiter aufteilen bis zur allerkleinsten Informationseinheit: die Träne. Denn Tränen lügen nicht.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 03.07.2016, 22:45

winde
wehen
fähnchen drehen

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birke
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Beitragvon birke » 03.07.2016, 23:27

ja, die wahrheit ist, was sie ist. sie ist. nur nicht immer (für jeden gleich) wahr-nehmbar. ;-)
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Kurt
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Beitragvon Kurt » 04.07.2016, 00:51

Auch darüber jibbet Gedichte; ich denke da z. B. an jenes von
Enzensberger "Hommage an Gödel".

LG Kurt
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Zefira
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Beitragvon Zefira » 04.07.2016, 01:05

Danke, das kannte ich noch nicht.
Hommage an Gödel

Es erinnert mich an meine eigenen früheren Versuche, die Welt mittels Tarotkarten oder astrologischen Katergorien zu begreifen - was erstaunlich gut funktioniert hat. Jedes System, sich die Welt zurechtzulegen, funktioniert gleich gut, solange man innerhalb des Systems denkt. Etwas Ähnliches habe ich mal bei Feyerabend gelesen, der meinte, "wissenschaftliche" Meteorologie funktioniere genauso gut oder schlecht wie rituelle Regentänze.
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