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vom bus aus

Verfasst: 05.08.2016, 10:25
von Klimperer
erblickte ich meinen sohn
was er wohl
in dieser stadt machte
ein paar leute waren bei ihm
besuch aus dem ausland
wahrscheinlich
aus uruguay
nie kann man ausschließen
leute zu treffen
seine tochter
hatte er an der hand
ein blondes mädchen
sieben acht jahre alt
ihr name
fiel mir nicht gleich ein

Verfasst: 05.08.2016, 14:17
von Niko
Das gefällt mir, weil es Raum für eigene Wahrnehmungen lässt: eine Traum(hafte) Vorstellung? Bittere Realität einer vater - Sohn Beziehung, die nicht mehr stattfindet? Das sehnsüchtige erkennen des Sohnes. Der vielleicht längst gestorben ist, in anderen Menschen?
Mir gefällt es, wenn ein Text offen bleibt für verschiedene Lesarten.

*chapeau*

Verfasst: 05.08.2016, 14:22
von Klara
das wirkt ...
.. melancholisch, und doch nicht
.. nüchtern, und doch nicht
.. traurig, und doch nicht
.. ernst, und doch nicht
.. fern, und doch nicht
.. konkret, und doch nicht
.. verloren, und doch nicht
.. gegenwärtig, und doch nicht
.. einsam, und doch nicht
.. xy, und doch nicht

und irgendwie verlegen
?
Ich habe es gerne gelesen, es wirkt wahrscheinlich noch nach.

Verfasst: 06.08.2016, 00:46
von birke
vielsagend... sehr nüchtern beschrieben... und doch nicht. (um mit klaras worten zu sprechen :))
für mich spricht der text eine deutliche sprache:
der sohn ist dem vater fremd (geworden?) dieser weiß um sein enkelkind, ist mit ihm aber nicht vertraut.
ein trauriger text, eigentlich, und doch auch wieder nicht, nüchtern betrachtet. ;)
lg
d.