herbstlich

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 14.10.2016, 17:15

herbstlich

als die Tage blasser wurden
und deine Worte schwer und weise
da wusste ich: der Winter
würde mich anlügen
mit seiner Schönheit –
er würde leer sein
Auferstehung zu predigen
ist ein Betrug
eine kalte Hoffnung
die jeder meint tragen
zu müssen
und längst verweigert –
wo sind deine tanzenden Worte
Ballerinas auf unserem Weg
wir hielten ihn eisfrei
für uns
nur nicht für immer

Niko

Beitragvon Niko » 14.10.2016, 19:22

Gefällt mir sehr, amanita!
Allerdings würde ich persönlich Absätze bevorzugen. Zum Beispiel so:

als die Tage blasser wurden
und deine Worte schwer und weise
da wusste ich: der Winter
würde mich anlügen
mit seiner Schönheit
er würde leer sein

Auferstehung zu predigen
ist ein Betrug
eine kalte Hoffnung
die jeder meint tragen
zu müssen
und längst verweigert

wo sind deine tanzenden Worte
Ballerinas auf unserem Weg
wir hielten ihn eisfrei
für uns

nur nicht für immer


auch wäre ich für permanentkleinschreibung. Aber das ist eventuell wirklich Geschmackssache.
Mehr davon!

Herzlichst - Niko

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 14.10.2016, 20:23

Danke, Niko.

Ja, mit den Absätzen bin ich sehr einverstanden.

Über die Groß- und Kleinschreibung hatten wir uns ja schon mal unterhalten - ich gebrauche die "konsequente" Kleinschreibung zwar noch zwischendurch, aber irgendwie nervt mich das auf die Dauer. Manche Texte "wollen" sie, andere nicht (klingt blöd, ich weiß).

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 15.10.2016, 08:38

Ja, in Absätzen liest sich ruhiger, ohne dass es an Kraft verliert, oder an Kontinuität.

Niko

Beitragvon Niko » 15.10.2016, 10:53

Die Absätze schaffen "sinnabschnitte". Es bleibt Zeit zum gedanklichen zwischenatmen. Wichtig bei Gedichten. Wie auch in der Musik die pausen nicht einfach ein weglassen von tönen sind.

Klein- Großschreibung.....Ich gebe zu, dass es nicht mein Ding wäre, damit innerhalb generell sooooooo unterschiedlich umzugehen. Aber ich verstehe deinen kreativen Ansatz trotzdem sehr. Ein bisschen mach ich es ja auch: Reimgedichte verfasse ich in "ganz normaler Rechtschreibung", freie Gedichte fast immer in Kleinschreibung. Letztens habe ich im salon ein gedicht in permanenter Großschreibung geschrieben. Ich versuche mich also auch darin, komme aber zumeist auf altbewährten zurück.

Herzlichst - Niko

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Werner
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Beitragvon Werner » 17.10.2016, 22:20

mach mehr draus



herbstlich

als die Tage blasser wurden
und deine Worte schwer und weise
wusste ich: der Winter

würde mich anlügen
mit seiner Schönheit
leer sein
wie Auferstehung
ein Betrug
eine kalte Hoffnung

verweigert

deine tanzenden Worte
auf unserem Weg Ballerinas
hielten wir eisfrei
für uns

nicht immer



???

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 17.10.2016, 22:26

danke - okay, aber die Details entsprechen nicht immer dem, was ich sagen will. Ich überlege mal.


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