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wie ein mensch

Verfasst: 17.12.2016, 10:35
von Klimperer
wie ein mensch seinen wagen
verlässt der mensch
seinen
körper
im ersten moment
weiß man
der wagen steht direkt
hinter uns
oft drehen wir uns noch kurz um
nachdem wir ihn abgeschlossen
dann gehen wir weiter
der wagen ist noch da
das wissen wir
wir drehen uns nicht mehr um
wir gehen einfach
weiter

Verfasst: 17.12.2016, 13:28
von birke
das mag ich sehr! :stern:
dieser vergleich hat auf seltsame weise etwas tröstliches.
erscheint hier vor meinem auge fast wie eine filmszene.
(vielleicht wäre es überdenkenswert, die letzte zeile zu streichen? ich könnte auf sie gut verzichten.)
herzlich,
diana

Verfasst: 17.12.2016, 18:34
von Zefira
Mich spricht das auch unheimlich an.
Aber ich bin der gleichen Meinung wie Diana - die letzte Zeile kann weg.
Grüße von Zefira

Verfasst: 17.12.2016, 18:45
von Klimperer
Danke, Diana, danke, Zefira.

Ich gebe mich geschlagen, gegen zwei für mich so wichtige Meinungen kann ich nicht kämpfen.

Heute morgen habe ich aus meinem Fenster einen Mann beobachtet, der seinen Wagen abschloss und verließ ...

Es ist zwar noch nicht Weihnachten, aber ich fühle mich von euch reichlich beschenkt.

Ich danke euch

Carlos

Verfasst: 18.12.2016, 13:53
von OscarTheFish
Für mich baut sich das Bild eines Crossovers aus Astralreise/luzider Traum (ggf. in Kombination mit Ableben) und Zwangsgedanken um die Abgeschlossenheit eines Autos. Alles gepresst in einen Moment. Interpretatorisch knetbar, im Sinne von massiv zu überziehen, ebenso wie zaghaft das Erkunden seines Inhalts zu unterlassen. Am Ende werfen die Zeilen trotz Kürze und gewisser Schlichtheit viele Fragen auf, deren Antworten wohl nur in einem selbst verborgen liegen. (Klärung nur durch internale Suche)

Verfasst: 19.12.2016, 02:29
von nera
ch verstehe gar nichts? der mensch hat keinen wagen, er ist körper.

Verfasst: 19.12.2016, 07:44
von Amanita
Ich finde den Vergleich zwar ganz witzig, aber das Ende viel zu lang.