wenn du nicht verrückt werden willst

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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allerleirauh
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Beitragvon allerleirauh » 27.04.2017, 15:44

kind, lebe lang und wild.

sammle lächelnd lichter aus bäumen, öffne dein blaues herz.

frage immer nach dem dunklen narren (ein gefangener aus karamell).

bleib bei den schwestern des gestern, probier von der feuerpastete.

erinnere dich an champagner, koste vom marmorstein
(spuck dann die küsse einfach in ein glas).

entdecke die fenster der meere, tanze blüten in die abgestandene luft.

lass dir dein leben nie stehlen

und sprich deine sprache,

auch wenn dich nur einer versteht.

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birke
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Beitragvon birke » 27.04.2017, 15:56

haaach.
was für ein tolles, buntes gedicht.
das würde ich meinem eigenen kind (oder überhaupt einem menschen) genau so mit auf den weg geben. und ich würde es mir gerne mit auf den eigenen weg nehmen, was hiermit geschehen ist. ;):
liebe grüße
birke

ps - und auch der titel dazu ist wunderbar. :daumen:
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

jondoy
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Beitragvon jondoy » 27.04.2017, 23:35

lyrik ist ein fremder planet. und manchmal erde.

ich versteh den Kommentar von birke ; - ) ich finds auch schön ; -) ..die allererste zeile erinnert vielleicht ein bischen sehr an einen bekannten spruch, dabei hat der text so viel eigene sprache, ein vermeintlicher Opener zum leichten Verständnis der Intension

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 03.05.2017, 16:09

zwei Passagen gefallen mir besonders gut:
frage immer nach dem dunklen narren (ein gefangener aus karamell).

und
tanze blüten in die abgestandene luft.

Sie sind zugleich schräg und liebenswert.

LG
tulpenrot
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 09.05.2017, 18:57

Wenn du nicht verrückt werden willst ..., sei verrückt? :D:

Es sind tolle Bilder dabei, eigentlich sind es sogar nur tolle Bilder (wenn ich auch "(spuck dann die küsse einfach in ein glas)." ganz besonders toll finde), aber es sind mir fast zu viele, weil jedes für sich vermutlich aus einem realen Detail geformt hat und nun als Sinnbild steht, aber zugleich nicht (ganz und gar) entschlüsselt werden kann. So viele Bilder aneinander sind dann ein Genuss, aber der Zusammenhang, das Zusammensprechen fehlt. Mit den letzten beiden Zeilen wird natürlich eine Art Bogen geschlagen und ich habe auch ein Gefühl dafür bekommen, was der Text einfangen und als wertvoll kennzeichnen möchte, aber ich bleibe auch ein Stück weit weg von allem.

Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Klara
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Beitragvon Klara » 25.05.2017, 16:01

... das ist auch schön - sprudelt vor Bildern!

Erinnert an Beuys, ist aber technisch und sprachlich ausgefeilter als seins (http://mymonk.de/kurze-anleitung-fuers- ... seph-beus/)

herzlich
klara


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