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Sonnentag
Verfasst: 28.05.2017, 22:28
von Amanita
Sonnentag
das ferne Blau
heilt meine Seele
ist es da
wo meine Erinnerung wohnt?
die Verstorbenen
scheinen in meine Nähe
zu lächeln
als lebten sie
weiter mit mir –
Verfasst: 28.05.2017, 23:40
von Niko
Das Gedicht gibt mir nicht die nötige ruhe, weil ich mit der grammatikalischen bzw ortographischen Vorgehensweise nicht ganz klar komme.
Inhaltlich gefällt es mir, wenn ich versuche, den Knackpunkt auszublenden.
Ist wohl mein Problem.
Herzlichst - Niko
Verfasst: 29.05.2017, 07:54
von birke
ich finds wunderbar und habe keine probleme mit der orthographie, die ist für mich absolut stimmig.
ein winzigkleines grammatisches häkchen nur - "meine Nähe" - da müsste es für mich gefühlt heißen "in meineR Nähe" - wenngleich ich deine absicht erkenne (in meine nähe, zu mir hin lächeln), hakelt es ein wenig und läse sich für mich flüssiger mit einem "-r" an meiner nähe. (machte ja auch inhaltlich kaum einen unterschied...)
ansonsten ja! wunderschön! und ungemein tröstlich.
himmeltiefblaue grüße,
birke
Verfasst: 29.05.2017, 08:27
von Amanita
Hallo Ihr Zwei!
@ Niko, ich weiß ja, dass Du es anders machst bzw. machen würdest. Verstehe ich. Aber dass Dich mein kleiner Buchstabe zu Beginn dermaßen stört, kann ich nicht so recht nachvollziehen.
@ birke: "scheinen in meine Nähe" finde ich schon wichtig, "in meine Nähe zu lächeln" auch, denn das Ganze ist aktiv und fern gleichzeitig. Wie wollte man sonst so ein heikles Thema angehen ...
Verfasst: 29.05.2017, 08:37
von birke
ja, amanita, ich verstehe ... hat natürlich durchaus seinen (berechtigten) sinn so :)
(und was die groß-/ kleinschreibung angeht, so finde ich es hier besonders schön, dass die (für mich) wichtigen wörter quasi eine sonderstellung haben, indem sie als einzige groß geschrieben sind. ist doch toll, dass die lyrik solche möglichkeiten ohne weiteres eröffnet!)
Verfasst: 29.05.2017, 08:49
von Amanita
Danke, birke, genauso empfinde ich das auch: als Reichtum ... (der Möglichkeiten)