nachhall

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5243
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 07.02.2018, 17:00

.

mein vaterland
ist musik
ein meer
aus perlenden
und schrägen
tönen mein land, vater
ist längst gestorben
doch klingt es nach
lange hallt
nach



("noch" nach "klingt es" gestrichen)


.
Zuletzt geändert von birke am 10.02.2018, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Benutzeravatar
Hetti
Beiträge: 485
Registriert: 31.03.2011
Geschlecht:

Beitragvon Hetti » 08.02.2018, 09:02

Liebe Birke,

das gefällt mir gut. Besonders wie du mit dem Begriff “Vater“ spielst, mit seinen unterschiedlichen Rollen. Aber auch die langanhalte.de Beeinflussung durch den Vater, durch die Zeit in der der Begriff Vaterland eine große, nach meiner Auffassung verheerende Rolle spielte.

Die letzten beiden Zeilen finde ich nicht so geglückt. Aber sie sprechen.

Liebe Grüße Hetti

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5627
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 08.02.2018, 10:50

Kann so "unterschreiben", geht mir ja genauso (und es gibt auch ein inhaltlich ganz ähnliches Gedicht von mir).

Die Benutzung von Vaterland finde ich hier sehr interessant, es wird so angenehm ent-pathetisiert bzw, auf eine ganz subtile, persönliche Ebene gebracht. Das "Aha" hinterher ist schon gut! :daumen:

Ich muss allerdings Hetti zustimmen, das Ende finde ich auch nicht sooo gut.

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5243
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 08.02.2018, 14:32

danke euch :blümchen:
und ja, liebe amanita, ich weiß ... da haben wir einen sehr ähnlichen hintergrund :)

jaja, die letzten zeilen ... da habe ich schon ganz schön hin und hergeschoben, weggestrichen, hinzugefügt ... ich wollte gern das nachhallen verdeutlichen ... vielleicht besser so?


doch klingt es noch
lange hallt
nach


liebe grüße!
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Niko

Beitragvon Niko » 08.02.2018, 14:33

Liebe Diana,
ich finde das sehr gelungen. Einerseits....
Das Gedicht lebt, neben der Aussage natürlich, von den Zeilenbrűchen. Wobei du weniger Wert darauf legst, doppelbödige Aussagen zu schaffen, sondern Aussagen (unter)brichst. Eine Variante, die ich in dieser Konsequenz auch noch nicht gesehen habe.
Schon allein dadurch hat es dein Text geschafft, an mich heran zu kommen. Auch, weil ich ihn mehrfach lesen musste und wollte, um jede Nuance zu verstehen! Gefällt mir sehr!

Herzlichst - Niko

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5243
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 09.02.2018, 15:35

ja, brüche ... in all dem perlenden, und schrägen, durchaus.
danke sehr, niko, fürs (mehrfache) lesen und deine worte, die mich sehr freuen!
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5627
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 09.02.2018, 16:08

Ich glaube, ich bräuchte das Nachhallen am Schluss gar nicht.

Ja, ich weiß warum (musste erst überlegen): Das doch bezieht sich für mich "intuitiv" auf den gesamten Anfang des Gedichts, und dann wirds unlogisch.
Und für mich ist der Anfang eigentlich schon das Nachhallen selbst.

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5243
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 09.02.2018, 16:14

hm, ja, verstehe... etwas nachklang hätt ich allerdings schon gern am schluss, aber was das "doch" angeht, geb ich dir recht, vielleicht ersetz ich es durch ein "und". ich schau nochmal. danke!
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Klara
Beiträge: 4506
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 10.02.2018, 14:10

Liebe Birke,

das gefällt mir.
Einzig das erste "noch" (vorletzter Vers) erscheint mir sowohl im Klang wie im Inhalt überflüssig, auch wenn (oder weil?) es den Nachhall doppelt.

herzlich
klara

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5243
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 10.02.2018, 15:04

hej, klara, jaa, ich glaub, das ist es, das "noch" - es stört den fluss und ist in der tat überflüssig ...
ich denke, das werde ich auf jeden fall streichen.
besten dank und liebe grüße!
birke
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 37 Gäste