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Heike
Verfasst: 25.03.2018, 20:41
von Klimperer
Du lebst noch
du bist an meiner Seite
Du begleitest mich
überall
wo ich hingehe
so wie ich dich immer
begleitet habe
Morgen
in der Bank
bei dem Vermögensberater
werde ich
neben dir sitzen
Verfasst: 25.03.2018, 23:42
von birke
ja. sie wird immer bei dir sein, nur auf etwas andere weise, lieber carlos.
dein text spricht von großer verbundenheit!
Verfasst: 26.03.2018, 19:25
von Amanita
Ich sage mal was zum Gedicht: Den Vermögensberater würde ich rauslassen, der lenkt ab, irritiert.
Könnte man ihn nicht einfach zum "Berater" machen?
Und ja, wie birke schon richtig sagt: Es spricht eine große Verbundenheit aus dem Text. Sie ist noch da(bei), nur auf andere Weise ...
Verfasst: 26.03.2018, 19:48
von Nifl
Hatte ich zuerst auch überlegt, aber dann dachte ich, dass es ein gutes drastisches Bild ist, der Protag zwischen den Welten, auf der einen Seite der pure Materialismus, auf der anderen das Gegenteil.
Verfasst: 26.03.2018, 20:02
von Amanita
Darüber hab' ich wiederum nachgedacht, aber mich macht unzufrieden, dass man eine Querverbindung zu "Testament" oder so ziehen kann oder sogar muss. Und da stört mich der Vermögenstyp doch sehr ,,,
Verfasst: 26.03.2018, 23:38
von Zefira
Es ist jedenfalls interessant, dass es heißt "werde ich neben dir sitzen" und nicht "du neben mir sitzen", was bei diesem Thema eher die von mir erwartete Formulierung wäre.
Das scheint darauf hinzudeuten, dass bei diesem Gespräch das angesprochene Du die Hauptperson ist, nicht das lyrische Ich. Das bringt, finde ich, eine sehr feine Differenzierung hinein.
Verfasst: 27.03.2018, 07:49
von Klimperer
Zefira hat sehr gut beobachtet, zwar bin ich jetzt für den Berater die Hauptperson, für mich aber ist nach wie vor Heike.
In diesem Zusammenhang von Materialismus und sein Gegenteil, möchte ich sagen, dass es wahrscheinlich kein besseres Mittel gibt, um die Trauer, den Schmerz der Trauer zu lindern, als sich um materielle, um finanzielle Sachen kümmern zu müssen.
Durch diese Erfahrung habe ich auch gelernt, die Bestatter zu schätzen, ich habe das Bild, dass ich von ihnen hatte, komplett revidiert. Anders gesagt, ich wusste eigentlich nicht, was sie alles leisten. Sich um Unterlagen für die Rentenversicherung kümmern, etliche bürokratische Sachen, die sie, wie selbstverständlich nebenbei machen. Meinen Bestatter mindestens kann ich gut empfehlen.