Apho6

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Kurt
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Beitragvon Kurt » 05.05.2018, 09:43

"Man kann, wenn man will; sogar im Bett! Man muss nur wollen, wenn man kann."
Zuletzt geändert von Kurt am 27.07.2018, 13:35, insgesamt 2-mal geändert.
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.07.2018, 16:14

Hallo Kurt,

das "Man" steht im zweiten Satz ohne zweites "n" in Klammern. Ich würde auch hier das "n" in Klammern setzen, um im Kontext zu bleiben.

Saludos
Mucki

Kurt
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Beitragvon Kurt » 25.07.2018, 15:42

Danke, Mucki, kommt mir nun etwas formelhaft, aber okay.

LG Kurt
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 25.07.2018, 16:47

Ich würde das ganze Lametta rausnehmen:

"Man kann, wenn man will. Man muss nur wollen, wenn man kann."

Zack, fertig.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 25.07.2018, 17:38

Ja, aber ich habe eine Allergie gegen alles Aphoristische, kann es nur ertragen, wenn wenigstens etwas Lustiges enthalten ist. Ich bilde mir ein, dies wäre hier die Sache mit Mann-Bett. ???

LG Kurt
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Beitragvon Pjotr » 25.07.2018, 19:53

Sicherlich Geschmacksache; in den letzten 40 Jahren fand ich solche Klammerschriftspiele grundsätzlich nie lustig, auch die mann/frau-Schriftspiele auf das eigentlich geschlechtslose "man" nicht.
Ja und "Mann ... Bett" -- das schwingt doch sowieso mit? Muss man das erklären? Wenn ja, warum dann mit "sogar"? Warum nicht "gerade"? Gerade im Bett. Oder: Auch im Bett. Alles überflüssig, finde ich: "sogar", "gerade", "auch". Reine Füllwörter.


Edit: Bitte ignoriere meine Kritik. Ich habe sie soeben verkleinert, weil sie nicht wichtig ist, und härter klingt, als sie gemeint ist. Ich bin viel zu pingelig. Ich will nicht und kann nicht immer pingelig sein.
Können kommt von Kunst, und gönnen kommt von Gunst, und wollen kommt von Wulst.

Quoth
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Beitragvon Quoth » 25.07.2018, 20:53

Wie wäre es mit:
Man kann, wenn man will, sogar im Bett nicht.
Dann wäre es nicht ganz so einfältig.
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 25.07.2018, 21:50

Naja, Ausgangssatz könnte gewesen sein, beispielsweise, wenn ein
Vater zum schulversagenden Sohn sagt: “Du kannst, wenn du willst!” Und damit meint er, dass der Sohn sich ein wenig mehr anstrengen müsse.
Leider sagt der Vater nicht hinzu: “Du musst aber nur wollen, wenn du kannst.” Denn es könnte ja sein, dass der Sohn beim besten Willen nicht kann. Also die Aufgabe erfüllen. Und deswegen finde ich diesen entscheidenden Satz, den ich zugefügt habe, nicht einfältig.

LG Kurt
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Beitragvon Pjotr » 26.07.2018, 07:14

Aber wenn du nun tatsächlich kannst, dann brauchst du keinen weiteren Willen zum Können, weil du ja nun tatsächlich kannst. Was nun folgt, ist nicht mehr der Wille, es zu lernen, sondern der Wille, das Gelernte anzuwenden. Es gibt also zweierlei Willen.

Die Sache wird sprachlich kompliziert.

Hinzu kommt die Doppeldeutigkeit von Können: Einerseits das Handwerk, andererseits die Erlaubnis. Ich kann nicht mit dir schlafen, Elfriede, mein Viagra ist alle. Ich kann nicht mit dir schlafen, Elfriede, dein Ehemann erlaubt es nicht.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 26.07.2018, 10:50

Herr Pjotr, vielleicht sollten wir erstmal klären, wie frei überhaupt der freie Wille ist. Dann würde der Umgang mit meinem Apho in der Tat sehr kompliziert enden. Da würden wir ihm aber nicht gerecht werden, denn er definiert sich ja aus dem alltäglichen Sprachgebrauch, in dem gesagt wird, Junge, du kannst, wenn du willst. Und dies habe ich ins Lächerliche geschoben, weil man nicht immer kann, auch wenn man nur genügend wollte. Bei manchen Sachen muss man aber zunächst sich anstrengen und es versuchen.

Ich denke mal, jeder der diese meine Zeilen liest, weiß sofort, dass er es nicht mit einer philosophischen Formel zu tun hat. Und von meiner Seite gibt es da nicht mehr zu zu sagen.

LG Kurt
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Beitragvon Pjotr » 26.07.2018, 10:58

"Man muss nur wollen, wenn man kann"
ist doch aber eine andere Aussage als
"Wenn man überhaupt nicht kann, hilft aller Wille nix".
Das Problem ist doch dann der Mangel an Können, nicht der Mangel an Willen. Letztendlich muss man eben können können, und nicht wollen wollen.

Mit "freiem" Willen hat das nichts zu tun, denke ich. Nur mit Willen. Zumal der Wille weder frei noch unfrei ist; er ist nur willig.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 26.07.2018, 11:25

Ja, der Anfang des Aphos greift ja eine provokative und wie wir wissen falsche Behauptung auf, die uns aber überall im Alltag begegnet. Und nun sagt uns der Apho, wie wir dies Problem lösen können, damit die Behauptung erfüllt werden könnte. Auf satirische Weise, würde ich fast meinen.

LG Kurt
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Beitragvon Klara » 27.07.2018, 09:27

Mir scheint, Mann kann mitunter auch, wenn man, was selten ist, nicht will, doch noch mehr schade ist es umgekehrt.

Dem Kleingedruckten in Ptjotrs Post will ich zustimmen, auch wenn ich nicht kann, weil kein Mann.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 27.07.2018, 11:21

Klara, ich sollte mich garnicht auf solche Diskussionen einlassen. Zumal es mich nicht interessiert, ob und wann oder wie einer kann. Ist mir scheißegal.

Ich stellte es mir lustig vor, in gestrengem Ton zu sagen, du kannst, wenn du willst, und diese falsche Behauptung sogar aufs Bett auszuweiten. Und nun war mein Anreiz, einen logischen Satz dazu zu formulieren, der zeigt, dass es geht. Ja, nun steht mein Satz da, so einfach. HM.

LG Kurt
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