im Wasser

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 02.06.2018, 11:14

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OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 02.06.2018, 17:02

Da ich noch offen bin bezüglich Gartenschmutzgrundverdochtung, nehme ich dies zum Anlasse, auf das frische Werk ebenhier zu antworten und die Diskussion zu eröffnen.
Spontan assoziiere ich inhaltlich den Wunsch der Sprengung limitierender Ketten in kontemplativer Selbstreflexion.
Abhängigkeiten in gegenständlicher Form werden in verschiedenen Bildern thematisiert. Eltern als Bindeglied.
Ich vermute, das Gedicht ist autobiographisch motivierter Natur und weist auf die emotionale Auseinandersetzung mit dem Wunsch nach Veränderung hin.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 02.06.2018, 22:25

Originelle Bilder, vor allem das der Halbinsel. So habe ich eine Halbinsel noch nie betrachtet; ihre Verbindung zum Land lässt in der Tat vielseitige Nabelschnur-Metaphern herstellen. Finde ich sehr gut!

Nur bezüglich "Küste" würde ich an dem Bild noch etwas schleifen, weil die beiden Enden der Schnur keine Küsten sind, sondern Zuwege. Wenn es Küsten wären, wär es eine isolierte Insel ohne Schnur -- ein ganz anderes Bild. Ich würde statt der Quer-über-das-Wasser-Signale eher Signale über den Landweg poetisieren, also Signale über die Schnur, was ja auch der zentrale Textgegenstand ist. Das originelle darin ist ja der Landweg, nicht der Wasserweg.


(Editiert wegen Tippfehler)
Zuletzt geändert von Pjotr am 02.06.2018, 22:32, insgesamt 3-mal geändert.

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Werner
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Beitragvon Werner » 02.06.2018, 22:25

was das boot dort in den schären wittert, ist mir völlig unklar, vielleicht eine amöbe (?), du meintest wohl verwitterndes boot? ich weiß nicht, ob ein boot witterung aufnehmen kann, bei aller dichterischen freiheit?

und wo klebt die nabelschnur nun? an mir oder an der küste? das ist sehr unpräszis und sogar falsch, da die küste ja um die halbinsel rum geht, sonst wäre sie ja eine insel?! die einzigen inseln in dem text sind die schären. die gletscherschrammen auf ihnen fände ich dann interessanter als das in (?) besser doch an (!) die schären gekettete boot.

eine amöbe festgefüßelt??? als einzeller hat sie nicht mal ansätze von füßen ...

da scheint mir etliches noch wenig durchdacht zu sein? wenn es dichterische freiheit oder gar metaphern sein sollten (?), dann sind sie schlecht gewählt. da geht einiges durcheinander. ich will damit jedenfalls nichts anfangen.

nein, da gehört noch etliches überdacht und geändert. so jedenfalls kommt bei mir nichts an, auch kein wasser, wie der titel weismachen will.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 02.06.2018, 23:02

Hallo, da ist ja Bewegung reingekommen, danke schön!

@ Pjotr, die Küste "sehe" ich als echte Küste, also irgendwo da, wo die Halbinsel "zu Ende" ist ...

@ Werner, die Skepsis mit dem witternden Boot hatte ich schon vorausgesehen (natürlich allgemein, nicht bei Dir speziell). Aber mir gefiel dieses Doppelbild aus Verwittern und An-der-Kette-Zerren, da hab ichs mal gewagt.

Die Amöbe bildet Scheinfüßchen aus ... (Pseudopodien/ Plasma-Ausstülpungen); das bleibt so.

"an der Küste" gehört eher zu den Eltern, aber manchmal ist die Verbindung einer Halbinsel zum Land doch so dünn, dass man eine Nabelschnur assoziieren könnte. Ich könnte das aber auch umstellen ...?

Werner, wenn nichts angekommen ist ... okay? Dann ließe sich wohl auch mit kleineren Änderungen nichts mehr machen ...

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 02.06.2018, 23:39

Amanita hat geschrieben:@ Pjotr, die Küste "sehe" ich als echte Küste, also irgendwo da, wo die Halbinsel "zu Ende" ist ...

Ich verstehe Deine Sichtweise und ich kritisiere nicht die Geometrie der Blickwinkel, sondern nur die "inkonsistente Dramaturgie", in der dieser Küstenblick jenes Nabelschnur-Bild wieder zur Nebensache macht, das soeben originellerweise eingeführt wurde. Das Originelle wird also sofort wieder aufgegeben durch den Küstenblick, für den es ja keine Halbinsel braucht; das geht auch von jeder normalen Insel aus. Was ist es denn, was die Landbrücke transportiert? Ich meine die Landbrücke, nicht das Wasser daneben. Das Land, nicht das Wasser, bietet doch Fläche zum poetischen Ausmalen.

Wittern abgeleitet von verwittern finde ich gut. Das Boot als organisches Wesen.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.06.2018, 00:20

Wie würdest Du denn die Küste sinnvoll ersetzen (wollen - ich hänge nicht an diesem Begriff) bzw. wo sollen die Eltern hin? Ans Wasser?

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.06.2018, 00:21

Ja genau, das "organische Boot" war mein Gedanke dabei.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.06.2018, 00:26

... der Titel muss nicht so bleiben.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 03.06.2018, 00:48

Amanita hat geschrieben:Wie würdest Du denn die Küste sinnvoll ersetzen (wollen - ich hänge nicht an diesem Begriff) bzw. wo sollen die Eltern hin? Ans Wasser?

Die Eltern sind das Festland und das Ich ist die Halbinsel.

Wodurch machen sich die Eltern im realen Leben des Ichs bemerkbar? Durch Sprache? (Leben sie noch?) Durch Erinnerungen im Kopf des Ichs? Was ist es genau? Woraus ist der Stoff, der die Eltern mit dem Ich verbindet? Wie kann man ihn verbildlichen? Was bewirkt der Stoff? Er befestigt das Ich am Festland, am Glasrand, am Bootshaken. Vielleicht wäre es ohnhin spannender, nicht das bloße Winken zu erwähnen, sondern was das Winken bewirkt. Diese Bewirkung steckt zwar schon in dem Halbinsel-Bild selbst. Aber das ist ein statisches Bild. Ohne Tun. Man könnte also noch beschreiben, was für ein Tun das Verbundensein nachhaltig bewirkt. In lyrischen Metaphern, versteht sich. -- Was meine ich mit "Tun"? Beispielsweise: Das Ich versucht, wegzukommen. Oder: Das Ich genießt den Halt. Oder: Beides. -- Oder ... -- In lyrischen Metaphern.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.06.2018, 08:15

Danke. Ich hoffe, mir fällt was Passendes ein!


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