Seite 1 von 1

traumloser Schlaf der Welt

Verfasst: 10.08.2018, 12:50
von Sofia
Es ist nun nicht mehr so, als würden die Worte vom Himmel fallen, stürzen
oder von den Bäumen gleiten, wirbeln
auf meiner Hand ruhen
aus dem Mund fließen
sich ihren Weg durch die vollen Lippen bahnen, flüsternd, die Zunge lähmend
sich bedrohlich zusammenfügen, sich lieben
hilflos ausgeliefert stellt sich ein, das Warten
und die Tage verstreichen zu Wochen
man vergisst
wenn da nicht diese Seiten wären
vollgekritzelte, gefährlich fremd erscheinende Worte

leere Stille in mir
und die Welt scheint traumlos zu schlafen


August, 2004

Verfasst: 26.07.2019, 13:14
von Nikolaus
Hallo Sofia!
Diesen Text von dir mag ich. Er fesselt mich sozusagen von Zeile zu Zeile mehr und mehr. Und immer wieder stolpere ich dann über Formulierungen, die den Text für mich ausmachen. Wie z. B. "flüsternd, die Zunge lähmend" oder "leere Stille in mir".... Um nur zwei davon zu nennen. Diese S Stellen schleichen sich unmerklich in den unaufdringlich scheinenden Text. Und das macht es für mich besonders. Zumal auch der Titel eine gewisse Beliebigkeit vorgibt. Doch am Ende ist die Autorin selbst die Welt. So lese ich es.
Gefällt mir sehr!

Herzliche Grüße - Niko

Verfasst: 28.07.2019, 12:46
von Sofia
Hallo Niko!

Wie schön zu lesen :) Und ja, auch ich werde hinein gesogen, das gefällt mir so gut an diesem Gedicht. Und in all den Jahren gehen mir einzelne Zeilen nicht aus dem Kopf, kennst du das? Einfach so tauchen sie auf und man ist dann erfüllt von der Atmosphäre, wird erneut von den Worten, die man schrieb, geliebt.

Deine Interpretation der letzten Zeilen gefällt mir sehr. Sie stimmt auch :) der Schluss geht in beide Richtungen, nach Innen und nach Außen.

Ich danke dir!

Herzliche Grüße auch dir

Verfasst: 02.08.2019, 14:57
von Kurt
Oh, nee, hast Recht, Sofia, da fehlen einem die Worte. Haste det Ding aus dem internetten Poem-Generator? Huh, huh. Manche Jungs fahren drauf ab, wie man sieht. Sollte mich nicht wundern, wenn du irgendwann den Büchnerpreis damit einheimst.

LG Kurt :schweinchen:

Verfasst: 02.08.2019, 16:04
von Amanita
Ich habe diesen Text von Anfang an nicht verstanden und hoffte auf erhellende Kommentare ... :eeks:

Verfasst: 02.08.2019, 16:39
von Kurt
Irgendwo im Netz habe ich mal etwas dazu gelesen, geschrieben von
Ulf Stolterfoth, oder wie der heißt. Scheint eine Ikone in der Lyrikszene zu sein. Er sprach von Gedichten, die schwer verständlich erscheinen. Da gibt es jene, welche in der Abiturklasse interpretiert werden sollen, und sich als schwierig erweisen.
Aber dann sprach er von Gedichten, die nicht verstanden werden können, einem davon entheben, und die man dadurch locker aufnehmen kann. Vielleicht gehört Sofias Text zu diesen, die man mehr gefühlsmäßig aufnimmt und als schön empfindet, die einem intuitiv etwas zuflüstern, das der Verstand nicht zu begreifen vermag. Nur dann kann man sich darüber auch nicht verstandesgemäß unterhalten, meine ich. Egal. Manchmal reichen ein paar liebliche Reizwörter wie bei Songtexten verwendet, um eine entsprechende Wirkung auszulösen.

LG Kurt

Verfasst: 03.08.2019, 01:50
von Sofia
Das ist witzig. Was geht bei dir Kurt? Bist du verbittert?

Du findest keinen Zugang zu meinem Gedicht? Ist okay. Warum denn gleich so gehässig?
Denk dran, alles ist temporär. Auch deine Wunde wird heilen.

Liebe Grüße auch dir!
Sofia

Verfasst: 03.08.2019, 05:20
von Kurt
Verirrte Sofia,

es ist äußerst unwirsch von dir, mich in dieser Weise anzusprechen. Immerhin bin ich ein Lord, und ich nehme an, du kommst ebenfalls aus gutem Hause, und das hier war nur eine einmalige Entgleisung.

LG Kurt