im saisonkoma (III)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Kurt
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Beitragvon Kurt » 17.11.2018, 21:06

im saisonkoma

wendet er sich
an der gardine

der eisregen kühlt ihn ab
die mäntel

langfädrig fallen die gespinnste
seiner herbstfee aus
spätsommers gekämmt noch
flachsblonde sonnenstrahlen gewesen
widerstrebten sie dem plastikrahmen
der ihn aus ihrer sicht umkränzt

nun leichte beute
im auge des tornados

haarsträubend

das gewelkte blättergewand entrissen
legt sie sich kahl ins wäldchen wird
bedeckt von schmutzigweißem laken

und er ist weg
vom fenster
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

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birke
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Beitragvon birke » 18.11.2018, 17:20

das hat was!
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Kurt
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Beitragvon Kurt » 18.11.2018, 21:07

Birke, wir bewegen uns ja nun schon einige Jahre auf dieser Plattform, und ich weiß immer noch nicht so recht etwas anzufangen mit Lyrik und Belletristik; denke momentan bilanziert darüber nach. Und es bleiben für mich Hirngespinste, manchmal sprachlich beeindruckend und sogar schön. Aber letztendlich ziehts mich mehr zu den Philosophen. Deren Sätze sind meist klar und leuchten manchmal wie Diamanten und sie erzählen von den Geheimnissen der Welt; die Dichter von ihren eigenen Geheimnissen. Und die interessieren mich eben nicht besonders.
Naja, ich werde in Zukunft wohl nicht ganz aufs Gedichteschreiben verzichten, aber ich fühle mich einfach nicht in der Lage, auch andere kommentierend zu unterstützen, weil ich gar nicht Sinn, Zweck und Ziel erkenne.
Aber Birke, Danke für deine Rückmeldung. Und ich werde deine Werke und deren Entwicklung weiterhin beobachten. :??:

LG Kurt
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Beitragvon birke » 18.11.2018, 23:01

ja, bleib mal schön dabei, gedichte zu schreiben, kurt, du schreibst wirklich z. t. echt gute interessante texte, finde ich!
denn und aber: auch lyrik kann doch klar sein! und wenn lyriker ihren eigenen geheimnissen auf der spur sind, dann sind sie es auch vielleicht ein wenig den geheimnissen der welt. mich interessiert die philosophie auch sehr und meine, diese und lyrik müssen sich gar nicht ausschließen, im gegenteil.
freue mich immer über austausch!
lg
birke
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