Morgens im Atelier

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 01.01.2019, 18:21

Morgens im Atelier


Klang sammeln in den fallenden Träumen


vor heiteren Gläsern mit Farbe und Tusche
deine behaarte Stimme

draußen
hinter den rinnenden Fenstern
nisten die Bäume

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birke
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Beitragvon birke » 02.01.2019, 10:35

das finde ich so wunderbar, liebe amanita, stimmungsvoll und zart…

... bis auf eines: die „behaarte stimme“ – dort stürmen verschiedene assoziationen auf mich ein, aber eher negative – zum einen denke ich an monster, oder eine behaarte spinne, oder auch an haare im hals, im mund (bäh!) – denke ich dann weiter drüber nach, käme mir in den sinn, dass du vielleicht tatsächlich ein tier (hund, katze?) im sinn hast, oder aber vielleicht auch eine männliche person? ich finde dieses bild seltsam und es fällt für mich vollkommen aus dem text. nur zum überdenken, ich weiß ja nicht, wie wichtig dir diese formulierung ist, bzw. was du damit auslösen möchtest. :)

liebe grüße und alles gute für 2019!

birke
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 02.01.2019, 11:40

Danke, birke.

Nee ... so richtig monstermäßig solls nun nicht klingen ... vielleicht rau? kratzig? (Wobei ich mich an "raue" noch immer nicht recht gewöhnen kann ...).

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birke
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Beitragvon birke » 02.01.2019, 11:46

soweit ich weiß, darf man auch noch "rauh" schreiben... ja, rau(h) passt vermutlich, da gibt es sicher noch einige möglichkeiten, dunkel, könnte ich mir auch u. a. vorstellen hier... :)
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 02.01.2019, 14:18

Optisch wirkt das Wort "behaart" auf mich männlich, akustisch wiederum ist es für mich das reine Schweigen (die machen keinen Ton), aufgespannt auf einem Geigenbogen hingegen können sie schöne Töne erzeugen ...

Das ist wohl ein sehr vieldeutiges Wort.


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