Ich habe ein Wunder zur Welt gebracht

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klara
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Beitragvon Klara » 08.03.2019, 10:09

Ich habe ein Wunder zur Welt gebracht
Das Wunder sprach und konnte sofort stehen
auf seinen zwei Augen. Ich wurde hart
und setzte es auf die Straße
den Abschied lernen
Goodbye

Ein Auto fuhr in seine Wunde
und lachte es aus.
Da kam es zurück
Es humpelte nicht
sondern sprang

über die Linien des Zorns
verlor nie den Bezug
und nahm mich
für sich ein

Klara
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Beitragvon Klara » 09.03.2019, 10:51

Liebe Birke,
danke für deine Gedanken.
Welche Textstellen lassen dich an etwas Lächerliches denken?
Ich finde: Jede Geburt ist (auch) ein Wunder.
Und zugleich ist eine Geburt (auch) ein gewalttätiger Akt, ein Drücken und Pressen, eine Notwendigkeit, eine blutige, schmerzvolle Angelegenheit, auf die (bestenfalls) eine glückliche Bindungslust folgt, die gewissermaßen auf einer freiwilligen Pflicht gegründet ist, einer seligen Pflicht, sich des Wunders, des geborenen Wesens anzunehmen - und es, wenn irgend möglich, glücklich zu machen.

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birke
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Beitragvon birke » 09.03.2019, 11:21

aber ja, jegliche geburt hat etwas von einem wunder... aber das empfinde ich eben in diesem text nicht so, deshalb das irritierte und auch zwiespältige gefühl dazu.
lächerlich oder vielleicht eher grotesk wirķen diese bilder mit den augen und dem auto auf mich...
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 09.03.2019, 11:32

(Ich habe meinem letzten Kommentar auf Seite 1 noch etwas hinzugefügt.)

viewtopic.php?p=239984#p239984

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 09.03.2019, 14:01

Liebe birke, mir geht es sehr ähnlich (hatte ich ja schon angedeutet). Natürlich kann man viel assoziieren wie die anderen, aber das reicht mir eigentlich nicht,

Das, was mir der Text gibt: Ich stelle mir ein Bild vor, eine surreale Collage aus irgendwelchen Zeitungsschnipseln. So wird das "Wunder" zum Monstrum, das gar nicht wirklich sein will, sondern innerhalb der Vorstellungs- oder Bildwirklichkeit "wohnt".

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Beitragvon Klara » 09.03.2019, 16:11

Pjotr, danke! Es ist wirklich spannend, wie du mir mein Gedicht erklärst, so dass ich es selbst besser verstehe :-)

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birke
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Beitragvon birke » 11.03.2019, 09:01

also, an eine mutter-kind-beziehung habe ich hier überhaupt nicht gedacht... eher, dass das "wunder", das "monsterdingens" (kurt), oder "monstrum" (amanita) den gedanken des lyr ichs entsprungen ist. aber ok, der text lässt ja viel spielraum.
lg
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 11.03.2019, 15:15

birke hat geschrieben:... das "monsterdingens" (kurt), oder "monstrum" (amanita) ...


Eine Sekunde lang dachte ich, Du meinst, dass hinter dem Monsterdingens der Kurt steckt und hinter dem Monstrum die Amanita.

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birke
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Beitragvon birke » 11.03.2019, 15:24

Pjotr hat geschrieben:
birke hat geschrieben:... das "monsterdingens" (kurt), oder "monstrum" (amanita) ...


Eine Sekunde lang dachte ich, Du meinst, dass hinter dem Monsterdingens der Kurt steckt und hinter dem Monstrum die Amanita.


oops, himmel, nein, bloß zitate! :pff:
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