Der Sommer war

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Kurt
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Beitragvon Kurt » 06.11.2020, 17:10

Der Sommer war

wie eine Soap anschauen
ziemlich hell und leicht

der November beginnt wechselhaft
ein düsteres Drama kündigt sich an
mit beklemmender Atmosphäre
wenn der Nebel das Atmen erschwert
und die Gedanken tiefer liegen
die Blätter sich entblättern und ihre
Farben der Vergänglichkeit präsentieren
wie kleine Kunstwerke bei
einer letzten Vernissage
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

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birke
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Beitragvon birke » 06.11.2020, 17:38

Kurt hat geschrieben:Der Sommer war

wie eine Soap anschauen
ziemlich hell und leicht

der November beginnt wechselhaft
ein düsteres Drama deutet sich an
mit beklemmender Atmosphäre
wenn der Nebel das Atmen erschwert
und die Gedanken tiefer liegen
die Blätter sich entblättern und ihre
Farben der Vergänglichkeit präsentieren
wie kleine Kunstwerke bei
einer letzten Vernissage


oh, das mag ich, kurt.
ja, der sommer war schön, aber vielleicht auch trügerisch... in den november sinkt man hier richtig.

(-> wie eine Soap anZUschauen?)

lg, birke
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Kurt
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Beitragvon Kurt » 06.11.2020, 19:54

Danke!
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Klara
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Beitragvon Klara » 10.11.2020, 12:52

Hallo Kurt,

hier vermisse ich Bilder, und wünschte, sie würden manches Adjektiv ersetzen:

düsteres Drama zum Beispiel: Wie sieht das aus? Wo ist es zu spüren? Und wie?

oder

"beklemmende Atmosphäre": dito

Wenn es um Theater geht, wären Verben toll, damit ich besser mitfiebern kann: Was passiert auf der Bühne? Wer agiert wie? Das Beklemmende, Düstere würde ich lieber selbst mir schließen, als es gesagt/erklärt zu bekommen.

Auch die Soap: Wie sieht der SChaum aus? Wie fühlt er sich an? Inwiefern war da etwas (das Leben? das Gefühl dazu?) "leicht" und "hell"

So, wie es jetzt da steht, ist es mir zu allgemein. Ich lese eine gute Idee nicht schlüssig und unpräzise umgesetzt.

[Können Blätter sich entblättern? Wie soll das gehen?
Und die Vernissage: Auch wenn es die "letzte" ist, gibt es dann ja noch eine Finissage? Hier bricht auch die Assoziation ab: Kunst und Theater/Soap/Kino sind ja verschiedene Gedankenräume. Das wäre okay, wenn es nachvollziehbar ist, das empfinde ich hier aber nicht als nachvollziehbar]

Herzlich

Klara

Kurt
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Beitragvon Kurt » 10.11.2020, 14:17

Nun, Klara, ich fand den Gedanken interessant, die verschiedenen Jahreszeiten und Wetter als Filme anzusehen. Und schon würde das sonst grau erlebte Wetter zu einer spannenden Angelegenheit werden. Ich muss nicht noch Szenen in einer Soap als Beispiele bringen; kann jeder selbst in sein Erleben des Sommers hinzudenken.

Blätter entblättern sich: Damit meine ich, dass sie ihre grünen
Chlorophyll-Kleidchen ausziehen, und was darunter liegt präsentieren.

Ich will mit diesem Gedicht vor allem Herbstdepressive anregen, die teils bedrückende Atmosphäre als etwas Spannendes und Tolles zu betrachten wie ein Drama. Welche Rolle ein jeder dem etwa pfeifenden Sturm beimisst, bleibt jedem selbst überlassen, denn es ist ja ein Film in dem er mitspielt in Gedanken.

Ich wollte nicht konkret werden. Da gibt es genug Herbstgedichte und det überlasse ich den Dichtern.

LG Kurt
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