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hier oben/ das alles im kopf
Verfasst: 15.01.2021, 15:03
von birke
.
unten im dorf ackern sie wie berserker
oben ist es ruhig
nicht still
stimmen singen
entsagen meinem kopf
gleichzeitig draußen
zwitschert eine amsel
dazwischen dein nachtwort
warm fern
ich spreche ein machtwort
stille
und ich
leg mich ins gras
versenke mich
im himmel
und denke vögel in mich hinein
wie leicht es ist
wenn man nur will
.
Verfasst: 15.01.2021, 17:04
von Pjotr
Eindrucksvolle Dynamik -- im Lesefluss und Verstehfluss. Absolut nachfühlbar. Ich finde, die zu beschreibenden szenischen Blickwechsel (Hörwechsel) harmonieren angenehm mit dem Timing der Textstruktur und deren Inhalt. Also insgesamt wirkt das auf mich sehr musikalisch. Ich meine auch, dass man Deinen besonderen Stil hier wieder gut erkennen kann, Birke (dieses verknüpfende Spiel mit den Perspektivwechseln; kurzweilige, unerwartete Wendungen, aber verstehbar, nicht chaotisch). Diese sanft-dramatischen Wendungen wirken wie eine kleine musikalische Rhapsodie. Und am Ende fügt sich alles. Ich mag diesen leisen Optimismus. Und Surrealismus sowieso.
Verfasst: 16.01.2021, 14:01
von birke
danke, pjotr, du ahnst gar nicht, wie mich das freut. :)
Verfasst: 17.01.2021, 10:30
von Nifl
Ja, ich finde den Text auch sehr sehr stark. Da steckt viel Spannung und Ambivalenz drin, die eine Kraft erzeugt, die mich als Leser einnimmt.
Vögel in sich hineindenken, wie großartig ist das denn, richtet den Text versöhnlich aus, macht die Geräusch-Turbulenz leichter, ist innere Fraktur mit sich selbst.
Wenn ich aus was kritisieren müsste, dann würde ich mir beim Spiel Machtwort/Nachtwort noch überlegen, ob der Text diese Originalität noch braucht.
Liebe Grüße
Verfasst: 17.01.2021, 13:57
von birke
und noch mal *freu* - vielen lieben dank, nifl!