birke hat geschrieben:ich lausche euch gern. :)
zum „nichts“ – da teile ich eure gedanken: was ist denn „nichts“? letztendlich glaube ich, dass es nicht „nichts“ gibt – nur unendlich (?!) vieles, was außerhalb unserer vorstellungskraft liegt.
zum heimat-gedanken, pjotr, bei mir ist es so, dass ich heimat mit keinem bestimmten ort verbinde, allenfalls mit dem gefühl zu einem bestimmten ort. deshalb habe ich viele "heimaten" - gibt es da überhaupt einen plural? vorgesehen ist das wohl eher nur im singular. ;) so nach dem motto, es kann nur eine heimat geben? sehe ich aber nicht so. auch so ein weites feld dieses thema!
noch etwas: habe gestern eine kleine dokumentation über hildegard von bingen gesehen, über sie und ihre orte, bingen etc – sehr schön, orte, die ich gern mal aufsuchen möchte. dort wurde in etwa folgendes gesagt, hildegard sah die menschen als eine art „mitarbeiter“ gottes – die menschen sollen die schöpfung, die erde pflegen und schützen. den gedanken finde ich an sich schön und auch nachvollziehbar. überhaupt eine interessante person, mit interessanten gedanken.
lieben gruß an euch!
Den Heimatbegriff sehe ich nicht als Ortsbegriff.
Verstehe übrigens nicht, warum manche behaupten, im Englischen gäbe es keinen Heimatbegriff.
"My home is my castle" lese ich zum Beispiel nicht als "My house is my castle".
Home = Heimat
House = Haus
"Daheim" im Sinn von "bin gerade daheim im Bad" lese ich als
Metapher für "zuhause". Ebenso bei "at home".
Wenn jemand im Wohnzimmer sein Feierabendbier genießt und sagt: "Jetzt bin ich daheim", dann lese ich das "daheim" als "jetzt fühle ich mich geborgen". Heimat als Geborgenheitsort. Der Ort als Metapher.
Ich denke, man kann mehrere Geborgenheitsorte haben. Alle zusammen kann man, singular, als Heimat bezeichnen. Die Heimat ist für mich eine singuläre Gefühlswelt, keine physikalischen Orte.
Der Turnverein oder eine Religion können auch eine Heimat sein.
Das Wesentliche der Heimat ist, meiner Interpretation nach, ihr Unterschied zur Nichtheimat. Es geht also um Bindung und Entbindung. Wie viele das sind, ändert nichts an diesem Dualismus per se, oder?
Ahoy