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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Iris

Beitragvon Iris » 31.05.2006, 18:53

worte liegen
auf der zunge
wir küssen
uns nicht
zerfetzen
der liebe
einsilbige
stunde
in einem
redeschwall

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 31.05.2006, 20:52

Hallo Iris.

Dieses Gedicht gefällt mir sehr. Die Worte passen und geben eine bekannte Situation wieder. Vielleicht könnte man den ersten Satz "Worte liegen auf der Zunge" noch unangenehmer machen z. B. "Worte brennen auf der Zunge"? Ist aber nur mein Eindruck, ich finde das Gedicht auch so gelungen.

Gern gelesen

Jürgen

Iris

Beitragvon Iris » 31.05.2006, 21:35

Hallo Jürgen,

das ist eine gute Idee mit den Worten, die auf der Zunge brennen.
Danke!

LG Iris

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leonie
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Beitragvon leonie » 31.05.2006, 22:36

Liebe Iris,

das ist wirklich sehr treffend.

"zerfetzen
der liebe
einsilbige
stunde"

finde ich eine besonders gelungene Formulierung. Gern gelesen!
leonie

Iris

Beitragvon Iris » 01.06.2006, 20:49

Danke, Leonie,

mir fällt nur leider kein geeigneter Titel ein, hast Du oder habt ihr eine Idee?

Liebe Grüße Iris

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Beitragvon leonie » 01.06.2006, 21:06

Liebe Iris,
„wortgewalt“ oder „verpasste chance“ käme mir in den Sinn, je nachdem, was Du stärker intendierst.
Gespannte Grüße
leonie

Max

Beitragvon Max » 01.06.2006, 22:31

Liebe Iris,

ich kann die in dem Gedicht geschilderte Situation gut nachempfinden, Du hast sie sehr real beschrieben.
Das Wort "zerfetzen" ist mir noch zu martialisch, jedenfalls habe ich ähnliche Situationen nicht so empfunden. Ein "zerteilen" hätte mir genügt.
Wie wäre es das Gedicht "Keil" zu nennen und vielleicht die unteren
sechs Zeilen in eine Strophe zu fassen. Etwa so

Keil

worte liegen
auf der zunge
wir küssen
uns nicht

zerteilen
der liebe
einsilbige
stunde
in einem
redeschwall

oder so:

Keil

worte liegen
auf der zunge

wir küssen
uns nicht

zerteilen
der liebe
einsilbige
stunde
in einem
redeschwall

Iris

Beitragvon Iris » 01.06.2006, 23:11

überlegenswert, ich schlaf mal drüber ...

gute nacht!

iris

Iris

Beitragvon Iris » 04.06.2006, 15:20

hallo leonie und max,

mir fiel noch ferngespräch ein, doch dann ist die situation zu festelegt, deshalb möchte ich es nicht nehmen ...

keil, wortgewalt, verpasste chance, es kommt noch eine treffendere idee mir irgendwann ... zum weitersuchen sind die ideen gut ...

vielleicht in unnahbarer zeit

ich möchte zerteilen nicht nehmen, ich meine eher so eine stunde, wo man sich den mund fusslig redet, deshalb zerfetzen ...
und aber die gefühle und sehnsüchte nicht sprechen läßt, ja schon wo man sich von sich selbst abtrennt, abschneidet

vielleicht nenne ich es abschnitt

liebe grüße und danke! iris

ursula.stoehr

Beitragvon ursula.stoehr » 04.06.2006, 15:49

hallo Iris

dein Gedicht gefällt mir.
Die Situation ist altbekannt.. man redet und redt

Wie wär's mit "abgedroschen"

Liebe Grüße
Ursula

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Beitragvon leonie » 04.06.2006, 17:11

Liebe Iris,
manchmal braucht so was Zeit. Und der Titel ist wichtig und muss für Dich stimmen. Viel Erfolg noch bei der Suche! Ich bin gespannt...

leonie

Iris

Beitragvon Iris » 05.06.2006, 17:00

liebe ursula,

es geht mir um die frage, ob in solchen situationen, das wirklich unumgänglich ist oder nur geschieht, weil man sich nicht auf die emotionale geschichte, das schweigen, die schwingungen, auf alles, was passieren könnte, einläßt, unfähig dazu ist?

manchmal hat man dinge zu regeln, die wörtlich geklärt werden müssen und manchmal nicht und zerredet trotzdem alles.

deshalb werde ich einen fragenden titel wählen, in der richtung

erforderlich?

doch das ist kein klanglich passendes wort.

liebe leonie, ja kommt zeit, kommt rat ...

grüßlein iris

ursula.stoehr

Beitragvon ursula.stoehr » 05.06.2006, 19:41

Hallo Iris
Du wirst sicher einen passenden Titel finden
Ich schau mal wieder rein und lass mich überraschen.
Das Gedicht lese ich immer wieder gerne.
Liebe Grüße
Ursula


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