kleine kapriole unter freiem himmel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5386
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 16.06.2021, 14:07

.

nicht finster sind die fenster zur nacht
und sterne keine seltenen geäste
im busch ein rascheln
darüber nichts als
wärst du gegangen
in die küche
oder zigaretten holen
dunkel ist die sehnsucht und
hell und abwegig

.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

jondoy
Beiträge: 1631
Registriert: 28.02.2008

Beitragvon jondoy » 26.07.2021, 21:43

das find ich ja einen sehr witzigen titel (hab das heute zum ersten mal gelesen)

und auch so die idee von

darüber nichts als
wärst du gegangen
in die küche
oder zigaretten holen

das ist so ein unerwarteter vergleich,
irgendwie genial find ich,
fast schon so verwegen, so schwups und voila,

und selbst der letzte "satz"

dieses
dunkel ist die sehnsucht und
hell und abwegig

den find ich auch gut,
fast schon tiefgründig abgründig
und doch federleicht
so spielerisch gewagt und unschuldig
dunkel ist sie und hell und abwegig
das gefällt mir,

das hab ich sehr gern gelesen.

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5386
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 29.07.2021, 17:57

das freut mich sehr, danke!
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Quoth
Beiträge: 1853
Registriert: 15.04.2010
Geschlecht:

Beitragvon Quoth » 01.08.2021, 08:56

dunkel ist's,
hell und abwegig - würde mir genügen. Muss die Sehnsucht benannt werden? Gruß Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5386
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 01.08.2021, 15:56

lieber quoth, ja, muss sie für mich hier, weil sie hier nicht die funktion des sehnens an sich hat (dann würde ich auch sagen, ich wills nicht ausgeschrieben lesen sondern fühlen), sondern als "gegenstand" selbst im gedicht fungiert. uah, schwierig zu erklären. jedenfalls brauch ich sie hier. :)
lg, birke
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 2 Gäste